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AG 7
Hiphop für Toleranz - Hiphop gegen Gewalt

Eine Reportage aus Workshop 7 von Camila Teixeira de Almeida (Campinas/Spanien)

Dieses Angebot haben neun Personen angenommen. Der Leiter des Workshops, Michael Tetzlaff, begann mit einer skizzenhaften Beschreibung des Hiphop-Stils und gab eine Einführung in die Break Dance Geschichte. Dieser Tanz kommt ursprünglich aus den Ghettos der USA. Zwischen 1960 und 1970 wurde er von den Schülern als Mittel des gewaltlosen Protestes benutzt. Sie trafen sich, spielten break beats und bewegten sich frei dazu. Die Bewegungen waren sehr ausdrucksstark und hatten immer etwas mit schießen, kämpfen, hinfallen, aufstehen, prügeln, treten zu tun. Der Stil war und ist immer noch sehr frei, d.h., die Tänzer müssen dabei kreativ sein und immer etwas neues ausprobieren. Durch diese Flexibilität, verschiedene Bewegungen während des Tanzens zu erfinden entstanden daraus neue Tänze, wie, z.B. Eletric Bugaloo (Buggie) oder der Street Dance. Michael hat der Gruppe ein paar Grundbewegungen von jedem Tanz beigebracht und gleichzeitig ein bisschen von jedem Tanzstil erzählt. Im Electro Buggie werden alle Bewegungen sehr genau gemacht, wie ein Roboter. Der Street Dance kommt ursprünglich aus Los Angeles und besteht aus "übertriebenen Schritten", wie in den Looney Toones Cartoons. Die Arbeitsgruppe hat sich schließlich primär auf den Break Dance konzentriert und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben diesen Tanz ein bisschen stärker gelernt. Insgesamt wurden uns fünfzehn verschiedene Bewegungen und Schritte beigebracht. Einige werden im Stehen, anderen auf den Knien oder auf dem Boden vollzogen.

Hiphop und alle andere "free stile" Tanzart sind moderne Tänze. Sie wurden erst Mitte des letzten Jahrhunderts erfunden. Michael Tetzlaff brachte seinen Schülern die Grundschritte und -bewegungen bei. Jeder kann aber seine eigene Art finden. Während des Tanzes müssen die Tänzer die Bewegungen immer wieder neu hervorbringen. Dies soll bei ihnen zu neuem Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, Selbstbestimmung und Selbständigkeit führen. Der Tanz zeigt ihnen, wie groß ihr Potential ist wie unterschiedlich die Menschen sind. Toleranz soll entwickelt werden.

Da diese Arbeitsgruppe viel mit Bewegung zu tun hatte, war es am Anfang etwas schwer die Teilnehmerschaft, sich aufzulockern. Michael Tetzlaff hat vieles selbst mitgemacht und musste die Leute oft anregen. Trotzdem, am Ende war es allen klar, alle hatten den Sinn von Michaels Arbeit verstanden und - es hat ihnen Spaß gemacht. Die jungen Leute haben noch nach Adresse und Telefonnummer gefragt und alle waren anscheinend sehr zufrieden.

 
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