Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2016
"Soldaten für Kaiser Wilhelm II."
Themen:
- Krieg/Frieden
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft "Kriegsgräber" setzen sich im Schuljahr 2013/14 mit Schicksalen jüdischer Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern während der Zeit des Nationalsozialismus auseinander. Es entstehen zahlreiche persönliche Kontakte zu Überlebenden der Shoah und zu Angehörigen von Opfern. Nach Abschluss des Projektes bietet ein Enkel an, Materialien seines Großvaters aus dem Ersten Weltkrieg zur Verfügung zu stellen. Daraufhin entsteht die Idee, sich mit Schicksalen jüdischer Soldaten aus Mecklenburg-Vorpommern während des Ersten Weltkrieges zu beschäftigen. Die Jugendlichen recherchieren im Internet, in Archiven und in der Literatur zu Schicksalen jüdischer Soldaten aus der Region, lesen hunderte Feldpostbriefe aus den Jahren von 1914 bis 1917, begutachten Fotos und sammeln Dokumente. Sie erhalten einen Einblick in die individuelle Lebenssituation der Soldaten und ihrer Familien und über die Wendung der anfänglichen Kriegsbegeisterung bis hin zur immer stärkeren Friedenssehnsucht. Gleichzeitig erfahren die Jugendlichen von Veränderungen im Alltag der Menschen mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges in Rostock, Parchim und Teltow. In mehreren Dörfern im Umfeld ihrer Schule finden sie Denkmale für die Opfer des Ersten Weltkrieges. Die Teilnehmenden erarbeiten sich während ihrer Recherche einen Überblick über die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation während des Ersten Weltkrieges. Sie erkennen, dass Großmachtstreben, Intoleranz gegenüber anderen Völkern und Nationen und Rassenhass in kriegerischen Auseinandersetzungen enden. Ihre Ergebnisse dokumentieren die Jugendlichen mit Unterstützung eines Grafikers in der fast 100 Seiten umfassenden Broschüre "Soldat für Kaiser Wilhelm II. – Schicksalsjahre 1914 bis 1918 in Mecklenburg und Pommern" und drei Aufstellern. Die Leiterin der Arbeitsgemeinschaft, weitere Lehrkräfte und eine Sozialarbeiterin begleiten das Projekt, indem sie intensiv mit der Gruppe über das Thema sprechen, beim Lesen der Feldpostbriefe unterstützen oder Kontakte zu Behörden und Förderern vermitteln bzw. halten. Das Projekt wird finanziert durch die Projektgruppe "Kriegsgräber" der Europaschule Rövershagen und die Stiftung "Gedenken und Frieden" des Volksbundes der Deutschen Kriegsgräberfürsorge e.V. Die entstandene Broschüre und die Ausstellung werden im Unterricht der Klasse 9 verwendet. Eine Präsentation der Ergebnisse findet in Schwerin und Gelbensande statt. (TT)
[Rövershagen, 2016]
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Europaschule RövershagenKöhlerstrat 9
18182 Rövershagen