Wettbewerb - Demokratisch Handeln 2022
Von Mäusen und Katzen - Antisemitismus in Waldbröl

Themen:

• Geschichte & Erinnern

15 Schüler:innen der Jahrgangsstufe 10 an der Gesamtschule Waldbröl erstellen eine Wanderausstellung, die über den Antisemitismus und Nationalsozialismus in ihrem Heimatort aufklärt.

Nach der Lektüre von Art Spiegelmans Graphic Novel „Maus“ fragen sich die Zehntklässler:innen, ob Antisemitismus, Nationalsozialismus und Fremdenfeindlichkeit auch in ihrem Heimatort Waldbröl eine Rolle spielten. Ihre Recherche ergibt, dass Waldbröl für die diktatorischen und menschenfeindlichen Strukturen äußerst empfänglich war. Die Schüler:innen nehmen sich vor, darüber zu informieren, das Schweigen über die Vergangenheit zu brechen und zum Gespräch einzuladen. Sie gründen Recherche-, Bau- und Mediateams und entwickeln eine Wanderausstellung, die aus drei großen Stahlfiguren besteht: eine Katze in SS-Uniform, eine Maus in KZ-Häftlingskleidung und eine Maus in Alltagskleidung. An den Figuren befinden sich QR-Codes, die zu Videos, Interviews und einem BiParcours (eine Art digitale Schnitzeljagd) führen. So werden die Besucher:innen der Ausstellung zu ehemaligen Wohn- und Geschäftshäusern jüdischer Familien und den Ruinen der geplanten Hitlerschule in Waldbröl gelotst. In einem Interview spricht die Bürgermeisterin über aktuelle Wahltrends, und ein Vergleich der Wahlprogramme von NSDAP und AFD informiert die Besucher:innen über Ausgrenzungspolitik und Menschenfeindlichkeit beider Parteien.

Die Ausstellung wurde bereits bei einer Veranstaltung vom „Netzwerk gegen Rechts“ des Oberbergischen Kreises präsentiert, hat eine weitere Station im Waldbröler Rathaus und wird auch in Zukunft wandern und wachsen.

[Waldbröl, 2022]