Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2018
Solidaritätsbekundung und Informationsveranstaltung für von Abschiebung bedrohte Mitschüler*innen

Themen:

• Zusammenleben & Inklusion
• Zusammenleben, Migration, Minderheiten

Seit 2014 engagiert sich eine Gruppe von Schüler*innen sowie Lehrer*innen eines Regensburger Gymnasiums in einem Arbeitskreis gegen Diskriminierung und für Vielfalt. Regelmäßig treffen sich die Mitglieder, um aktuelle Themen der Schule zu besprechen und um Projekte, Aktionen und Workshops zu organisieren.

Gemäß ihrem Motto "Wir wollen, dass du in der Schule nicht benachteiligt wirst" planen und organisieren die Mitglieder des Arbeitskreises am Werner-von-Siemens-Gymnasium Projekte und andere Aktionen gegen Diskriminierung. Auch der bundesweiten Jugendinitiative "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" sind sie beigetreten, um sich stadtweit vernetzen zu können. Sie gewinnen einen Schoah-Zeitzeugen, Ernst Grube, als Schulpaten. Im Schuljahr 2018/19 organisiert der Arbeitskreis eine Gegendemonstration gegen ein homo- und trans*phobes Bündnis. Zudem bereiten die Beteiligten einen Workshop zum Thema "Diversity" für die achten Klassen der Schule vor. Am meisten bewegt sie das Schicksal zweier geflüchteter Schüler aus Afghanistan und der Ukraine, denen die Abschiebung droht. Um auf deren Situation aufmerksam zu machen, organisieren sie eine Informationsveranstaltung im Rahmen des Sozialkundeunterrichts. An den folgenden Tagen planen sie ihren Aktionstag. Um Mitstreiter*innen zu gewinnen, werden Plakate entworfen, Flyer und Broschüren verteilt. Kontakte zu Organisationen wie "Pro Asyl", "Ausbildung statt Abschiebung" und "Campus Asyl" verstärken die Aktionsbasis. Den Ertrag selbst gebackener und verkaufter Kuchens übergeben sie dem bayerischen Flüchtlingsrat. Um an möglichst viele detaillierte Informationen zu kommen, sprechen sie mit dem Anwalt eines der Geflüchteten. Schließlich können sie Informationszettel in allen Klassen verteilen. Etliche Male treffen sie sich mit den beiden Schülern, die sich in Deutschland eingelebt haben und gerne bleiben würden. Der Aktionstag beginnt mit einem kurzen Film zum Thema, dann schildern die beiden Geflüchteten ihre Situation. Zwei Schülerinnen des Werner-von-Siemens-Gymnasiums informieren die Schulgemeinde über Abschiebepraktiken und die rechtliche Situation. Der Schulpate Ernst Grube, der selbst als Flüchtlingshelfer aktiv ist, sowie eine Mitarbeiterin der Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus beantworten Fragen und schildern eigene Erfahrungen.

Die Mitschüler*innen geben ein positives Feedback. Etliche treten dem Arbeitskreis bei. Viele unterschreiben eine Petition für die beiden Geflüchteten. (HS)

[Regensburg, 2018]