Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 1995
Nippes Museum

"Nippes" ist der Name eines Kölner Stadtteils und eine umgangssprachliche Wendung für Dinge, denen man wenig Bedeutung beimisst. Hier geht es um ein "aktives Schulmuseum" mit dem Namen "Nippes Museum", das eine handelnde Auseinandersetzung mit verschiedenen Problemfeldern des Alltags ermöglichen und fördern soll. Das Konzept berücksichtigt im Besonderen ausländische Schülerinnen und Schüler. Dieses Stadtteilprojekt, das aus dem Kontext seiner Standardaufgaben (Hausaufgabenhilfe, Sozialberatung etc.),aufgebaut wuirde, ist zwischenzeitlich ein Modellversuch geworden. Im Rahmen des Nippes Museum werden Exponate aus verschiedenen Projekten des Stadteilzentrums "Jugendhilfe und Schule e.V." ausgestellt. Das Ausstellungsinventar wird von den Jugendlichen selbständig ausgewählt, interpretiert und inszeniert. In diesem Museum sollen Alltagserfahrungen von Jugendlichen in der Schule und in der Familie angesprochen und reflektiert werden. Zur Zeit sind drei Ausstellungen zu den Themenbereichen "Schulprobleme von ausländischen Jugendlichen", "Eritrea" und "Alt und Jung" zu besichtigen. Es werden Führungen für Schulklassen, Jugendgruppen, Seniorengruppen und andere interessierte Personen durchgeführt. In vielen Fallen bringen die Besucher eigene Exponate zum Ausstellungsbesuch mit, so dass die Ausstellung durch die Besuche ergänzt wird. Darüber hinaus finden Seminare zur Verwendung der Exponate in der Jugendarbeit und in der Schule statt. Der Modellversuch könnte einen Beitrag dazu leisten, zu einer positiven Bestimmung von Inhalten ausserschulischer Bildung zu gelangen. Den Jugendlichen ist ein eigenverantwortlich und damit im weitesten Sinne demokratisches Arbeiten möglich. (OB)

[Köln-Nippes, 1995]