Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2000
Briefe an Promis oder "Ab einer Mark sind Sie dabei"

Themen:

• Internationale Hilfe

Seit sieben Jahren hat die Friedrich-Ebert-Hauptschule in Augsburg eine Patenschaft für Kinder in Kolumbien übernommen. In diesem Schuljahr lernt die Klasse 7m im Fach GSE die Situation der Menschen in Lateinamerika kennen und beschliesst, bis zum Schulfest im Mai 2000 an Prominente in Deutschland Briefe zu schreiben und sie um einen persönlichen Gegenstand zu bitten, der zum Schulfest versteigert werden soll.Zunächst war ein wichtiger Arbeitsschritt, sich in den Briefen korrekt, konkret, sachlich, informierend und in sauberer Schrift auszudrücken und um Hilfe zu bitten. Die erhaltenen Gegenstände (z.B. ein T-Shirt von Steffi Graf, eine Krawatte von Edmund Stoiber) werden den Mitschülern der Schule präsentiert und gleichzeitig werden sie auf die Situation der Kinder in Kolumbien aufmerksam gemacht. Zum Schulfest schliesslich werden die Gegenstände versteigert. An dieser Versteigerung nehmen auch lokale Prominente teil, die von den Schülerinnen und Schülern während ihres Aufenthaltes an der Schule betreut werden. Mit den Lokalpolitikern entwickeln sich weitere Gespräche, z.B. werden die Schülerinnen und Schüler vom zweiten Bürgermeister der Stadt Augsburg zu einer "Privatführung" durch das Rathaus eingeladen, zum Dank für ihre Tat. Ausserdem erhalten die Schüler Dankesbriefe von Politikern (z.B. Theo Waigel). Zum Abschluss des Projektes bedanken sich die Schülerinnen und Schüler noch einmal brieflich bei den Prominenten, informierten sie über das Ergebnis und schicken ihnen Zeitungsausschnitte von der Versteigerung.Was wurde erreicht bei diesem Projekt? Zum einen machen sich die Schülerinnen und Schüler Gedanken, wie es den Kindern in ihrem Alter in anderen Ländern ergeht. Die daraus resultierende Betroffenheit wird aktiv in Taten umgesetzt. Die Schülerinnen und Schüler lernen zu telefonieren (Augsburger Politiker, Radiostationen, Presse), Faxe zu schreiben, Politiker zu betreuen und so auch die Möglichkeit wahrzunehmen, ihre Wünsche ihnen näher zu bringen. Finanziell bringt die Versteigerung 1800 DM, die nach Kolumbien überwiesen und für Kinder von Flüchtlingsfamilien verwendet werden. Die Schülerinnen und Schüler erhalten von Missionaren, Menschenrechtlern sowie von zwei Kindern Dankesbriefe. (AL)

[Augsburg, 2000]