Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2018
Filmprojekt "Mainzer Goes Märchen"
Themen:
- Schule & Lernen
- Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater
Unter dem Motto "Mainzer goes Märchen" plant die inklusive Grundschule "KGS Mainzer Straße" ein gemeinschaftliches Filmprojekt, an dem alle 400 Schüler*innen teilnehmen. Mit der Unterstützung von Lehrkräften und Eltern produziert jede Klasse einen sechs- bis sieben-minütigen Märchenfilm.
Im Fokus des Projektes steht das demokratische Lernen. Alle Entscheidungen werden von den Kindern gemeinsam getroffen: von der Auswahl des Märchens über die Verfassung des Drehbuchs bis hin zur Verteilung der Rollen. Zudem übernimmt jedes Kind Verantwortung für die Gruppe. Auf diese Weise entstehen 16 von den Kindern modernisierte und individualisierte Fassungen einiger Märchenklassiker. Auf Grundlage der Drehbücher werden zudem, mithilfe professioneller Sprecher*innen und Eltern, Hörbücher aufgenommen. Die Besonderheit an diesem Projekt ist, dass die Kinder nicht nur an der Projektwoche beteiligt sind, sondern bereits in den Wochen davor für die Vorbereitungen der Drehtage mitverantwortlich sind. So verwandelt sich die Schule in ein Filmstudio, in dem jedes Kind bei der Realisierung des Projektes mitwirkt und seine individuellen Fähigkeiten einbringt, ob als Schauspieler*innen vor, oder als Regisseur*innen, Maskenbildner*innen oder Requisiteur*innen hinter den Kulissen. Im ersten Schritt wählen die Beteiligten gemeinsam ein Märchen aus und schreiben ein Drehbuch. Dabei orientieren sie sich an Leitfragen, die der Strukturierung dienen und im Plenum diskutiert werden. Im nächsten Schritt suchen die Schüler*innen passende Drehorte in der Schule und der Umgebung. Bevor die Rollen verteilt werden, bekommen die Teilnehmer*innen eine Einführung zum Thema "Film". Auf diese Weise kann sich jedes Kind mit den verschiedenen Aufgaben auseinandersetzen und entscheiden, in welcher Rolle es sich sieht. Im Anschluss bewerben sich die Lernenden über Castingbögen. Für die Auswahl der Schauspieler*innen findet ein Casting im Klassenraum statt. Hierbei treffen die Kinder, anhand zuvor festgelegter Kriterien, gemeinsam eine Auswahl für die Besetzung. Des Weiteren stellen sie in der Vorbereitungszeit Kostüme zusammen, wählen Requisiten sowie Filmmusik aus und testen Kameraeinstellungen. Dabei erhalten sie Workshops zum Thema "Kamera", "Maske" und "Schauspiel". Während der fünf Drehtage erhält jede Klasse einen I-Pad, einen Regiestuhl und eine Filmklappe. Die produzierten Szenen werden von einigen Eltern zu Filmen fertiggeschnitten und sechs Wochen nach Abschluss der Projektwoche in den Hörsälen der TH Köln präsentiert. Für die Eröffnung der Filmpremiere haben alle Beteiligten einen Teaser erstellt. Zudem führen die Kinder ein "Making of" vor.
Hervorzuheben ist, dass das Projekt alle Akteur*innen der Schule miteinbezieht und durch die enge Kooperation zwischen Schüler*innen, Eltern und Lehrkräften das Gemeinschaftsgefühl im besonderen Maße stärkt. Mit dem Projekt hat die Schule in der Kölner Südstadt das Interesse der Presse geweckt. Verschiedene Zeitungen haben über das Projekt berichtet. (GT)
[Köln, 2018]
Kontaktdaten
Offene Ganztagsschule KGS Mainzer StraßeMainzer Straße 30-34
50678 Köln