Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2003
Klassenfahrt
Themen:
- Geschichte, Lokalgeschichte, NS-Geschichte etc.
Die Realschule in Bissingen arbeitet über zwei Schuljahre an dem Auschwitzprojekt, das einen Dokumentarfilm namens "Klassenfahrt" als Ergebnis aufweist. Ausgangspunkt ist die Behandlung eines Textes im Deutschunterricht, der von einer Klassenfahrt nach Auschwitz und ihrem Scheitern berichtet. Die Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse fragen sich, warum diese Klassenfahrt gescheitert ist und was das alles mit ihnen zu tun hat? Sie planen, eine Klassenfahrt nach Auschwitz zu unternehmen, um sich dort das ehemalige Konzentrationslager anzusehen und darüber einen Filmbericht zu erstellen. Dafür werden sie im Deutsch-, Geschichts- und Kunstunterricht auf die bevorstehende Fahrt vorbereitet. Des Weiteren erlernen sie einige Grundfertigkeiten der Filmproduktion – das Filmen selbst, das Gestalten der Szenen, die Tonaufnahmen. Das Video erstellen sie dann in Zusammenarbeit mit einer Filmemacherin und einem Tonmeister. Für die Dreharbeiten werden die Schüler in Teams aufgeteilt, die jeweils eine bestimmte Szene drehen; ein Team übernimmt die Aufgabe, den Film am Ende zusammenzuschneiden. Trotz der umfassenden Vorbereitungen merken die Schüler bald, dass die Aufgabe schwieriger ist, als sie dachten. Auschwitz zu erleben, ist etwas völlig anderes, als sich mit Texten und Bildern theoretisch darüber auseinander zu setzen. Der Sinn und Zweck dieses Dokumentarfilms ist, die Erlebnisse und Informationen an möglichst viele Schüler weiterzugeben, um auch sie anzuregen, eine ähnliche Fahrt zu unternehmen. Der Film beginnt mit der Abfahrt der Schüler nach Auschwitz, bei der einige Schüler ihre Erwartungen und Gedanken an die Fahrt in kurzen Interviews zum Ausdruck bringen. Nach der Ankunft in Auschwitz führt der Film durch die beiden Anlagen des Konzentrationslagers: Auschwitz I, das Stammlager, und Auschwitz II, Birkenau. Während die Bilder gezeigt werden, werden immer wieder kurze Schülerkommentare eingeblendet. Alles wird mit passender und trauriger Musik untermalt. Im Anschluss daran zeigt der Film ein Interview der Schüler mit einer Überlebenden des Holocaust, bevor sie wieder im Bus zur Heimreise sitzen und nun, nach der Fahrt, ihre Gedanken und Gefühle sowie ihre Eindrücke des Erlebten wiedergeben. (UL)
[Bietigheim-Bissingen, 2003]
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