Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2004
Risikogruppe Junge Fahranfänger im Verkehrsraum Greiz
Themen:
- Kommune, lokales Umfeld
Zwei Schülerinnen und ein Schüler des Gymnasiums Greiz schreiben ihre Seminarfacharbeit im Schuljahr 2002/2003 zum Thema "Risikogruppe junge Fahranfänger im Verkehrsraum Greiz". Diese Arbeit findet im Rahmen der Initiative der Deutsche Bank Stiftung "Jugend – Schule – Wirtschaft" statt und ist eines von mehreren eingereichten Projekten des Staatlichen Gymnasiums Greiz.Die drei Schüler, jeweils im Alter von 18 Jahren, untersuchen in ihrer Arbeit die Frage, ob Fahranfänger tatsächlich eine Risikogruppe sind, und warum das so ist. Als Fahranfänger stufen sie Jugendliche im Alter zwischen 18 und 25 Jahren ein. Ausgangsfragestellungen sind u.a. der Anteil von Fahranfängern an Unfällen, Hauptunfallursachen und deren evtl. Altersspezifik sowie potenzielle Präventionsmassnahmen. Die Schüler werten für ihre Arbeit Daten der Polizei und des Thüringer Landesamtes für Statistiken aus und führen auch selbst Erhebungen durch. Hier fragen sie u.a. nach der Fremd- und Selbsteinschätzung junger Fahrer, den durch hohes Unfallaufkommen entstandenen volkswirtschaftlichen Schaden und die Einschätzung gegenwärtig durchgeführter Präventionen durch Fahrsicherheitstrainings usw. Sie analysieren Zulassungsdaten der Führerscheinklasse B (PKW), wobei sie mit Versicherungsunternehmen der Region zusammenarbeiten. Des weiteren untersuchen sie psychologische Aspekte im Fahrverhalten der Risikogruppe, die Häufigkeit der Einnahme von berauschenden Mitteln, die Art der eingenommenen Drogen und fragen nach den Sicherheitsstandards der Fahrzeuge. Ein weiterer Teil der Arbeit ist den wirtschaftlichen und versicherungstechnischen Auswirkungen der Unfälle gewidmet, ausserdem diskutieren die Schüler mögliche Präventionsmassnahmen durch Polizei, Verkehrswacht, die Fahrer selbst und die Versicherungen. Die Rolle der Fahrschulen und des ADAC sowie deren Bemühungen um Unfallprävention sind der letzte Schwerpunkt der Untersuchung. Hier finden die Schüler z.B. heraus, dass in Fahrschulen häufig nur die wichtigsten Grundkenntnisse vermittelt werden, sodass es den Fahrschülern überlassen bleibt, Fahrpraxis und Sicherheit im Umgang mit dem Auto zu erwerben. In einem umfangreichen Anhang stellen die Schüler die Ergebnisse ihrer Umfragen grafisch dar. Die Auswertung der Daten und Statistiken bestätigt die Vorannahme, dass die Fahrer zwischen 18 und 25 Jahren eine Risikogruppe sind, da sie überproportional häufig an Unfällen beteiligt sind. Die Hauptunfallursache in dieser Gruppe ist erhöhte Geschwindigkeit. Mit ihrer Untersuchung reflektieren die Schüler ein Problem ihrer eigenen Altersgruppe. Ihre Arbeit trägt somit dazu bei, dass sie ihr eigenes Verhalten differenzierter bewerten und als "junge Fahranfänger" mehr Rücksicht im Strassenverkehr nehmen. (KB)
[Greiz, 2004]
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