Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2005
Die coole Jule

Themen:

• Jugend

Eine sechste Klasse der Staudinger Gesamtschule Freiburg setzt sich in einem Musical mit dem Cool-Sein auseinander und führt dieses Musical als Abschiedsgeschenk für ihren Klassenlehrer in ihrer Schule auf. Der Erfolg und Zuspruch auf dieses Musical ist so überwältigend, dass die Schülerinnen und Schüler nach mehrfachen Aufführungen beschliessen, ihr Musicalprojekt als Kinderspielfilm zu produzieren. So kommt es, dass sich im folgenden Schuljahr neben den 29 „alten“ noch über 20 „neue“ Schüler in das neue Projekt stürzen. Sie schreiben das Drehbuch von der Bühnenfassung zu einer abstrakteren Filmfassung um. Bei ihrer Arbeit berücksichtigen sie auch, dass jetzt unbedingt mehr Rollen gebraucht werden, um alle an dem Projekt zu beteiligen. Verschiedene Fächer werden in die Filmarbeit integriert: Das Drehbuch wird im Deutschunterricht erstellt, die englischen Liedertexte im Englischunterricht geschrieben und für Plakate und Flyerentwürfe bieten sich Kunststunden an; doch der meiste Einsatz findet in der Freizeit statt. Oft werden ganze Wochenenden und auch viele Tage in den Ferien von den höchst engagierten Schülern eingesetzt, um ihr Projekt zu vollenden. Während ihrer Arbeit – unterstützt von einigen älteren Schülern und wenigen Profis einer Medienwerkstatt, einer Jazz- und Rockschule sowie einer Tanz- und Ballettschule – bauen sie um die Drehbuchleute und die Schauspielertruppe ein kleines Unternehmen auf. So gibt es neben Bühnenbildnern und Produzenten ein Marketing-, ein Licht- und ein Tontechnikerteam. Begleitet wird die Arbeit der jungen Künstler durch eine Dokumentation des Kinderfernsehsenders Kika. Nach mehr als einem Jahr haben die Siebtklässler mit viel Engagement und Eigeninitiative die Produktion ihres 60-minütigen Musicalfilms „Die coole Jule“ vollendet. Im Freiburger Friedrichsbau kann die Premiere ihres Films gefeiert werden. Anschliessend kann der Film weitere vier Wochen lang von der Öffentlichkeit im Kino gesehen werden. In ihm rankt sich um eine ebenso fantastische wie brisante Story ein peppiges Potpourri unterschiedlichster Songs und Tänze, die den schillernden Gefühlsreichtum dieser Schülergruppe widerspiegelt: Da rappt man glücklich mit der besten Freundin, singt Balladen über die Einsamkeit oder rockt leichenblass ein ironisches Satanslied. So wird dieser Musicalfilm für die Jugendlichen ein Spiegel, in dem sie sich mit ihren Stärken und Schwächen wiederfinden können. In ihm machen sie sich selbst klar, was wichtiger ist: Cool zu sein oder zu sich und seinen Freunden zu stehen. (KG)

[Freiburg, 2005]