Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2005
Sterilisation und Euthanasie während des Nationalsozialismus

Themen:

  • Geschichte, Lokalgeschichte, NS-Geschichte etc.

2004 starten mehrere Schülerinnen und Schüler der elften Klassen des Clara-Wieck-Gymnasiums in Zwickau das Projekt „Sterilisation und Euthanasie während des Nationalsozialismus“. Sie arbeiten die Verbrechen des Naziregimes in ihrer unmittelbaren Umgebung auf.Die Ergebnisse ihrer Recherchen zu den Schwerpunkten Euthanasie und Sterilisation stellen die Schüler auf Schautafeln dar und diese im Landgericht Zwickau auf. Unter herausfordernden Bedingungen – wenige Dokumente aus der Zeit des Dritten Reiches sind erhalten geblieben, Zeitzeugen werden älter – arbeiten sie die Entstehung der Vernichtungsmaschinerie auf. Dabei decken sie das verbrecherische Zusammenspiel von Juristen und Ärzten auf, die für die Durchsetzung des „Erbgesundheitsgesetzes“ sorgten; ebenso wie sie auf die Schicksale der Sterilisationsopfer eingehen. Die Schüler dokumentieren mit Texten und Fotos ebenfalls die mechanische Tötung von Menschen, die von den Nazis als „lebensunwert“ eingestuft wurden; ausserdem stellen sie einzelne bewundernswerte Menschen vor, die die Möglichkeit ergriffen, Menschen zu retten.Aufgrund der lebhaften Resonanz der Öffentlichkeit, der Medien und der Einbindung ihrer Ausstellung in den Unterricht vertiefen die Jugendlichen ihre Recherchearbeit. Der Höhepunkt ihrer Arbeit besteht in der Errichtung einer Gedenktafel, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Mit diesem Projekt haben die Schüler aktiv und dauerhaft gegen das Vergessen der Nazi-Verbrechen beigetragen. Sie haben sich intensiv mit dem menschenverachtenden Handeln der Nazis auseinander gesetzt. (MW)

[Zwickau, 2005]

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Clara-Wieck-Gymnasium Zwickau
Platz der Deutschen Einheit 2
8056 Zwickau