Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2006
Recycling für alle

Themen:

  • Ökologie

Die Umwelt-AG des Karl-Schmidt-Rotluff-Gymnasiums will mit vielfältigen Aktionen einen Beitrag zum Schutz der Urwälder auf der Welt leisten. Die beteiligten Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 20 Jahren sammeln Spenden, informieren über die Problematik und versuchen, in ihrer und anderen Schulen umweltschützende Massnahmen durchzusetzen. Im Schuljahr 2004/05 gründet sich die AG "Umwelt". Sie haben sich den Schutz der Urwald-Ökosysteme zum Ziel gesetzt, die unverändert dramatischen Zerstörungen ausgesetzt sind. Dabei arbeiten sie mit dem Projekt "Regenzeit e.V." zusammen, das von zwei Globetrottern und Umweltaktivisten geleitet wird. Im ersten Jahr konzentriert sich die AG auf folgende Tätigkeiten: Durch Aktionen wie Altpapiersammlungen oder Kuchenbasare sammeln sie einen beträchtlichen Geldbetrag, den sie dem "Regenzeit e.V." spenden – im Gegenzug halten die Aktivisten Dia-Vorträge an der Schule. Insgesamt kommen so über 1.700 Euro zusammen. Die AG veranstaltet ausserdem einen Umwelttag und setzt sich mit Erfolg für den Wechsel von Frischfaser- zu Umweltpapier in den Schulkopierern ein. Aufgrund des Engagements der AG verleiht Greenpeace Chemnitz dem Gymnasium den Titel einer "Schule für die Umwelt". Bei der feierlichen Übergabe des Titels ist auch der Oberbürgermeister der Stadt anwesend. Zugleich finden ein "Urwaldlauf" und ein weiterer Kuchenbasar statt, mit dem erneut Spenden gesammelt werden. Nach dem erfolgreichen ersten Jahr wird das Projekt 2005/06 fortgeführt und ausgebaut: Das vorrangige Ziel ist in diesem Jahr, andere Gymnasien der Region von der Verwendung von Recycling-Papier in den Kopiergeräten zu überzeugen. Dabei treffen sie auf Unwissenheit oder Widerstand - längst nicht alle Gymnasien sind zu Gesprächen bereit oder folgen den begründeten und informierten Vorschlägen der AG. Dennoch gibt es kleinere Erfolge, denn zwei Schulen erklären, die Versorgung der Kopierer auf Recycling-Papier umstellen zu wollen. Doch das ist der AG nicht genug. Sie beschliesst, sich an die nächst höhere Instanz, an das Regionale Schulamt zu wenden. Zuerst sieht auch alles vielversprechend aus: Nach einigen Briefen werden die Jugendlichen vom Leiter des Schulamts eingeladen, ihre Ideen auf einer Konferenz vor etwa 50 Schulleitern und Fachberatern vorzustellen. Am Tag des Vortrags ist die Nervosität bei den Beteiligten gross, doch sie meistern die Situation gut und die Anwesenden hören ihnen aufmerksam zu. Doch leider bleibt die Aktion weitgehend folgenlos: Kaum eine Schule wechselt zu Recycling-Papier. Die AG beschliesst daher, in Zukunft wieder die Schulen direkt anzusprechen. Auch im zweiten Jahr werden die Altpapiersammlungen und Umwelttage erfolgreich weitergeführt. Ausserdem veranstalten die Mitglieder der AG in den Schulpausen den Verkauf von Schreibblöcken aus Recycling-Papier. Die Arbeit findet Anerkennung: Die lokale Presse berichtet über die Aktivitäten der Schüler und für ihr Engagement bekommen sie von der Stadt Chemnitz einen der Umweltpreise 2006 verliehen. (JW)

[Chemnitz, 2006]

Kontaktdaten

Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium
Irkutsker Strasse 127
9119 Chemnitz