Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2006
Die Geschichte des Platzes der Opfer des Faschismus von 1945 bis 2006

Themen:

  • Geschichte, Lokalgeschichte, NS-Geschichte etc.

Am Goethe-Gymnasium Schwerin gibt es eine mehrjährige Tradition, sich mit geschichtlichen Ereignissen des kommunalen Umfeldes oder der eigenen Schulgeschichte auseinanderzusetzen. Mit fünf Beiträgen beteiligt sich das Gymnasium an der diesjährigen Ausschreibung. Themenschwerpunkte sind dabei zum einen Ereignisse rund um das KZ Wöbbelin (siehe 204/06, 205/06 und 206/06) und zum anderen die Jugendopposition in der sowjetischen Besatzungszone von 1945 bis 1960 am Beispiel des Goethe-Gymnasiums (siehe 202/06 und 203/06).Seit August 2005 gibt es am Goethe-Gymnasium den Projektkurs Gedenkstättenarbeit, den Schülerinnen und Schüler der Oberstufe belegen können. Insgesamt acht Schüler nehmen dieses Angebot wahr. Anlass hierzu ist die Erforschung der Geschichte des Konzentrationslagers Wöbbelin auch in Hinblick auf die Teilnahme am Wettbewerb "Zeitensprünge" der Stiftung Demokratische Jugend. Dafür wird der Projektkurs finanziell unterstützt und technisch ausgestattet. Insgesamt drei Forschungsthemen beschäftigen die Schüler: 1. Das Konzentrationslager Wöbbelin in den Berichten der amerikanischen Zeitzeugen George Salton und James Megellas (siehe 205/06), 2. Die Häftlingstransporte nach Wöbbelin und 3. Die Geschichte des Platzes der Opfer des Faschismus in Schwerin seit 1945. Während der Forschungsarbeit an diesen Themen besuchen die Schüler die Mahn- und Gedenkstätte Wöbbelin, nehmen an der Gedenkveranstaltung zum Tag der Opfer des Nationalsozialismus teil, besichtigen das Jüdische Museum in Berlin. Sie besuchen die Synagoge und die Jüdische Gemeinde in Schwerin und sprechen mit dem dortigen Rabbi. Im Mai 2006 stellen sie ihre Projekte "Salton-Megellas" und "Häftlingstransporte" auf der Gedenkveranstaltung zum Tag der Befreiung in Wöbbelin vor, wozu sie auch ehemalige Häftlinge und Befreier des KZ einladen (siehe 204/06).Die Geschichte des Platzes der Opfer des Faschismus ist in Form einer CD-ROM eingereicht. Dieser Platz war lange Zeit eine freie Grünfläche, später ein Park. Nach der Befreiung des KZ Wöbbelin wurde er zu einem Friedhof für die Opfer des KZ Wöbbelin. Bis in die siebziger Jahre hinein wurde er von der Sowjetarmee als Militärfriedhof genutzt. Bis heute ist er eine Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus, der im Laufe der Zeit mehrere Male umgestaltet wurde. Die Fakten und Dokumente hierzu recherchieren die Jugendlichen im Stadtarchiv, im Landesarchiv Mecklenburg-Vorpommern und in der Landesbibliothek. Es werden alte Stadtpläne, Zeitungsartikel, Fotos und Zeitzeugenberichte sorgfältig gescannt bzw. zitiert und aufbereitet sowie kommentiert in einer ansprechenden und abwechslungsreichen Präsentation zusammengestellt. (FW)

[Schwerin, 2006]

Kontaktdaten

Goethe-Gymnasium
Johannes-R.-Becher-Strasse 10
19059 Schwerin