Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2006
Das Förderkonzept des Gymnasiums Alfred-Krupp-Schule
Themen:
- Zusammenleben, Migration, Minderheiten
An dem Essener Gymnasium lernen ca. 500 Schülerinnen und Schüler. Viele von ihnen stammen aus bildungsfernen Familien, 36% aus Elternhäusern mit Migrationshintergrund. Daraus resultieren unter anderem Lernprobleme, die bei vielen Schülern diagnostiziert werden. Hier stellt sich die Frage: Wie kann diesen Schülern geholfen werden?Zunächst wird Hausaufgabenhilfe für die Schüler der Klassen 5 und 6 organisiert. Schüler der zehnten Klassen und Mütter helfen nachmittags bei der Anfertigung der Hausaufgaben. Das allein reicht jedoch nicht. Es erwachsen weitere Fragen: Wer soll gefördert werden? Wer kann fördern? Wie kann die Förderung aussehen? Welche Hilfe kann die Schule möglichen Förderpaten geben? Wie kann Förderung angenehm, effektiv und kostenneutral gestaltet werden? Mit der Beantwortung der Fragen entsteht ein Förderkonzept, an dem viele Partner beteiligt sind. Das Konzept wird schrittweise umgesetzt. Der erste Schritt kommt aus der Schülerschaft selbst. Einige Schüler bieten an, Förderunterricht, besonders für Deutsch und Mathematik, kostenlos zu erteilen. Später wird das Angebot auf die Fremdsprachen erweitert. Eltern werden aufmerksam und fordern auch für ihre Kinder Förderung ein. Aus dem Kreis der Schüler der zehnten Klassen werden neue Förderpaten gewonnen. Lehrer geben den Förderpaten Unterstützung und der Förderunterricht wird nun auf den laufenden Unterricht abgestimmt. Ehemalige Schüler übernehmen ebenfalls Förderpatenschaften. Durch die Kooperation mit dem Praktikumsbüro der Universität Duisburg-Essen wird das Projekt ausgebaut. Im Rahmen eines Pilotprojekts erteilen Lehramtsstudenten in individuellen Gruppen von maximal zehn Schülern Förderunterricht. Sie fördern dabei schwächere, aber auch leistungsstarke Schüler, teilweise in Parallelunterricht, aber auch im gemeinsamen Unterricht. Für den Förderunterricht wird eine spezielle Bibliothek erstellt. Die Mütter der Hausaufgabenbetreuung werden entlastet, denn sie finden über die Ehrenamtsagentur der Stadt Tandempartner. Es wird eine Spielgruppe eingerichtet, in der die müden Schüler nach der sechsten Stunde wieder motiviert werden. Auch diese Aufgabe übernehmen die Schüler selbst. All diese Aktivitäten festigen die Schulgemeinschaft und tragen dazu bei, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Pläne dazu sind bereits vorhanden. (MR)
[Essen, 2006]
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Alfred-Krupp-SchuleMargaretenstrasse 40
45144 Essen