Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2006
Leben in der Stadt Frankfurt
Themen:
- Kommune, lokales Umfeld
Die Grundschullehrerin Kirsten Stickler setzt mit dem schuljahrübergreifenden Projekt "Leben in der Stadt Frankfurt am Main" auf die positiven lernverstärkenden Wirkungen des projektbezogenen Unterrichts für eine erste Klasse einer Frankfurter "Brennpunktschule". Nach schulinternen Umstrukturierungsmassnahmen muss sie ihre ursprüngliche Planung jedoch umkonzipieren und das Projekt auf zwei verschiedene Schülergruppen mit unterschiedlichem Altersniveau sowie verschiedenen Projektschwerpunkten aufteilen. Das erste Teilprojekt soll die sinnliche Wahrnehmung der Umwelt der Schülerinnen und Schüler der Klasse 1c der Bonifatiusschule fördern. Die Klasse erschliesst sich während des Schuljahres 2004/05 mittels sinnesschärfender und wahrnehmungsverändernder Aufgaben ausserschulische Lernorte. Gleichzeitig wird das kreative und entdeckende Lernen gefördert. Nicht nur die Schule selbst wird dabei "sehend", "riechend" und "hörend" erfahren, sondern auch das unmittelbare Umfeld der Schule und die damit verbundenen Charakteristika des Stadtteils. Gleichzeitig werden während dieser "Sinnesexkursionen", je nach kultureller Herkunft der einzelnen Schüler, neue Blickwinkel auf bereits Bekanntes freigegeben und die Kinder mit ihrer stadtteilbezogenen Umwelt, Kultur und Geschichte vertraut gemacht. Das Erlebte wird von den Schülern anschliessend in kreativen Arbeiten wiedergegeben und durch Aushänge auch für andere Klassen der Schule zugänglich gemacht. Kirsten Stickler plant dieses Projekt in Zusammenarbeit mit der Museumspädagogin des Historischen Kindermuseums Frankfurt und der Unterstützung und Hilfe der Designerin Monika Rose. Die Umsetzung der Aufgaben und Ziele sowie der gesteckte Zeitrahmen werden während des Projektverlaufs immer wieder den Charakteristika und Reaktionen der Schüler der Klasse angepasst.Das zweite Teilprojekt schliesst sich direkt an das erste an, diesmal mit Schülern des sogenannten "Vorlauf" der Bonifatiusschule des Schuljahres 2005/06. Diese Schülergruppe besteht grösstenteils aus Fünf- bis Sechsjährigen, die durch bewegungs- und wahrnehmungsfördernde Aufgaben auf den Eintritt in die Schule und die damit verbundenen Lernaufgaben vorbereitet werden sollen. Auch hier steht das Kennenlernen der bekannten Schulumgebung im Mittelpunkt. Anhand der architektonischen Charakteristika des Frankfurter Messeturms, Westhafen-Turms und Frankfurter Römers werden die Schüler mit geometrischen Elementen und verschiedenen Drucktechniken des kreativen Arbeitens vertraut gemacht. Sie besuchen in mehreren Exkursionen diese Frankfurter Sehenswürdigkeiten und reproduzieren sie mittels verschiedener alter und neuer Druck- und Satztechniken in der Druckerei-Werkstatt des Historischen Kindermuseums Frankfurt. Die dabei entstehenden Druck- und Bastelerzeugnisse werden gesammelt und zum Abschluss des Projektes in einem "Frankfurt-Buch" veröffentlicht. Das Kennenlernen und verschärfte Wahrnehmen von Frankfurter Architektur, Kultur und Geschichte steht auch in diesem Teilprojekt im Mittelpunkt und soll den grösstenteils aus einer anderen Kultur stammenden ausländischen Schülern ihre oftmals nur unbewusst wahrgenommene deutsche Heimat näher bringen. (SH)
[Frankfurt a.M., 2006]
Kontaktdaten
BonifatiusschuleHamburger Allee 43
60486 Frankfurt a.M.