Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2007
Globalisierung der Wirtschaft
Themen:
- Wirtschaft
In einer Seminarfacharbeit setzen sich drei Schüler mit dem Thema „Globalisierung der Wirtschaft“ auseinander. Vom deutschen Standpunkt aus beleuchten sie die wirtschaftlichen Verflechtungen während des Kalten Krieges und die weltwirtschaftlichen Entwicklungen der Jahre danach. An mehreren Beispielen beleuchten sie den Zusammenschluss vormals eigenständiger Nationalstaaten zu gemeinsamen Wirtschaftsräumen (z.B. die Wiedervereinigung Deutschlands, die Entwicklung der Europäischen Gemeinschaft, die Tigerstaaten Südostasiens).Dabei können die Schüler häufig die gleichen volkswirtschaftlichen Schritte einer Marktöffnung aufdecken, etwa die Anpassung der eigenen Währung an den US-Dollarkurs oder eine Zunahme ausländischer Investitionen. Als Konsequenz geraten viele Staaten in die Abhängigkeit von internationalen Rohstoff-Zulieferern, globalen Finanzkrisen oder der Standortpolitik transnationaler Unternehmen. Neben negativen Folgen stellen die Schüler aber auch positive Wirkungen heraus. So führt die Verlagerung von Produktionszweigen in Niedriglohnländer aus ihrer Sicht zwar einerseits zum Verlust von Arbeitsplätzen in den Industriestaaten, andererseits kommt es so zu einer Zunahme von Billigimporten, welche Geringverdienern einen höheren Lebensstandard ermöglichen. Nicht zuletzt bedeutet materieller Wohlstand für die Bevölkerung auch eine Chance auf eine bessere ärztliche Versorgung, Zugang zu Bildungsangeboten und politischer Einflussnahme. Hier sehen die Schüler eine Chance der zunehmenden Demokratisierung durch die wirtschaftliche Globalisierung. In ihren Recherchen stossen die Schüler immer wieder auf stereotype Meinungen zur Globalisierung. In einer eigenen Umfrage überprüfen sie, ob diese Einstellungen auch in ihrem nächsten Umfeld verbreitet sind. Ihr Interesse liegt auf den Ansichten ihrer Mitmenschen zur EU-Osterweiterung, Hintergrundwissen zu globalisierungsverwandten Abkürzungen sowie persönlichen Bewertungen über deutsche Politiker und deren Wirtschaftspolitik. Befragt werden Schüler in der Abiturstufe und Passanten. Die Zielgruppen wählen sie so, dass sie bei der Auswertung der Antworten einige empirische Vergleiche anstellen können. Um Einblicke in die Bedeutung des Unterrichts in Wirtschaft und Recht zu sammeln, befragen sie sowohl Schüler aus diesen Kursen als auch Schüler, die nicht in diesen Fächern unterrichtet werden. So finden sie heraus, dass die Schüler des Wirtschaftsunterrichts die Globalisierung aufgrund der damit erwarteten Vorteile stärker begrüssen als die Schüler, welche sich in der Schule noch nicht mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Erstaunt stellen die jungen Forscher fest, dass fast ein Drittel ihrer Mitschüler geringes Interesse an Themen der Globalisierung und der Politik äussern. Mithilfe der Befragung von Passanten kommen sie zu dem Ergebnis, dass eine verstärkte berufliche Einbettung und ein hoher Bildungsweg tendenziell im Zusammenhang mit guten weltwirtschaftlichen Kenntnissen und Meinungen stehen.Neben thematischen und methodischen Kenntnissen erwerben die Schüler durch ihre Seminararbeit auch einen Einblick in die Komplexität dieses Themas. Durch die gemeinsame Auseinandersetzung in der Arbeitsgruppe finden sie selbst die Gelegenheit, Stellung zu beziehen und sich neue Hintergrundinformationen zu erschliessen. (SKa)
[Weimar, 2007]
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Staatliches Gymnasium „Friedrich Schiller“Thomas-Mann-Strasse 2
99423 Weimar