Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2008
Soziales Handeln am Gymnasium und im Alltag

Themen:

  • Schule, Schulleben

Der Sozialkundekurs 12/1 des Friedrich-Schiller-Gymnasiums reicht ein Projekt mit dem Titel "Soziales Handeln am Gymnasium und im Alltag" ein, welches aus verschiedenen Einzelbeiträgen besteht und auch Aktivitäten umfasst, die nicht vom Sozialkundekurs initiiert worden sind. Der Kurs erarbeitet gemeinsam mit Eltern und Lehrern ein Schulethos, welches auf der Schulkonferenz beschlossen wird. Dieses formuliert Richtlinien für die Schaffung eines angenehmen Schulklimas: Es betont die Bedeutung von gegenseitigem Respekt und Rücksichtnahme und fordert ein Bewusstsein für die Verantwortung jedes Einzelnen für die Schulgemeinschaft ein. Des Weiteren legen Schüler und Lehrer gemeinsam die Hausordnung ihrer Einrichtung fest und verabschieden sie auf der Schulkonferenz. Sie begreifen die Paragraphen des Thüringer Schulgesetzes zur demokratischen Partizipation als Anregungen, die sie u.a. in der Wahl ihrer Schülersprecher umsetzen. Den Grundgedanken der freien Meinungsäusserung verwirklichen sie mit ihrer Schülerzeitung "Schillers Erbe", die bereits 1997 gegründet worden ist und mittlerweile über vierzig Ausgaben umfasst. Schüler aller Jahrgänge nutzen die Zeitung, um Kritik zu äussern, Vorschläge zu machen oder um über das Schulleben zu berichten. Ein weiterer Eckpfeiler des Gesamtprojektes ist die Einbeziehung eines körperbehinderten Schülers in den Schulalltag der Einrichtung. Eine ehemalige Schülerin des Gymnasiums begleitet den spastisch Gelähmten im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres; kleinere Umbauten am Gebäude erleichtern dem Schüler, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist, die Teilnahme am Unterricht. Das Friedrich-Schiller-Gymnasium ist das erste Gymnasium Weimars, das einen solchen Versuch wagt. Weitere Teilprojekte sind Spendensammlungen zur Unterstützung des Wiederaufbaus der Anna-Amalia-Bibliothek, als Hilfe für Bedürftige und für den Bau der Weimarer Dreifelderhalle. Die Schüler organisieren Kuchen- und Bücherbasare, Flohmärkte und andere Verkaufsstände sowie Benefizsportturniere. Das Gymnasium arbeitet zudem seit mehreren Jahren mit der "Weimarer Tafel" zusammen; die Schüler übergeben den Verantwortlichen jedes Jahr zahlreiche Päckchen mit Spielsachen, Kleidung und Süssigkeiten. Im Rahmen des Faches Sozialkunde nehmen die Schüler regelmässig an Wettbewerben zur Politischen Bildung teil und unternehmen soziologische Studienfahrten; zudem organisieren die jeweiligen zehnten Klassen des Sozialkundekurses seit über acht Jahren die Veranstaltung "Schüler fragen, Politiker antworten", zu der sie einmal jährlich lokale und regionale Politiker einladen. Als letzter Punkt soll die Jahresschrift des Gymnasiums erwähnt werden, die seit 2005/06 über jedes Schuljahr angefertigt wird. Sie stellt die Schüler ebenso vor wie deren Aktivitäten und fördert den Zusammenhalt und das Miteinander aller Beteiligten.Die verschiedenen Teilprojekte machen deutlich, dass alle Jahrgänge des Gymnasiums die demokratische Partizipation ernst nehmen und in Aktivitäten wie der Schülerzeitung, regelmässigen Diskussionsveranstaltungen und durch soziales Engagement umsetzen. Schüler, Eltern und Lehrer unterstützen sich gegenseitig und erfolgreich in ihrem Bemühen, die Mitverantwortung eines jeden durch Worte und Taten deutlich zu machen. (KB)

[Weimar, 2008]

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Friedrich-Schiller-Gymnasium
Thomas-Mann-Strasse 2
99423 Weimar