Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2009
Theaterprojekt "Theater gegen Rechts: Ruckzuck und rechtsum!"

Themen:

  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten

Die Edith-Stein-Schule ist eine erweiterte Realschule, in der vor allem Schülerinnen und Schüler aus Friedrichstadt, einer der sozial schwächsten Gemeinden des Saarlandes, lernen. Das Leben in den sozialen Brennpunkten wird durch hohe Arbeitslosigkeit und die rechtsextremistische Kameradschaft "Zusammenhalt" dominiert und erschwert. Gewalt und Rechtsradikalismus sind im schulischen und ausserschulischen Leben der Schüler von Bedeutung. Die Edith-Stein-Schule versucht, mit verschiedenen Projekten Zeichen zu setzen sowie Schüler für mehr Toleranz und Demokratie zu sensibilisieren. Seit 2002 trägt die Schule den Titel "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage". 2007 engagiert sich die Schulprojektgruppe "Gegen Rassismus und Gewalt" für mehr Demokratie und gegen Rechtsextremismus in ihrer Gemeinde. Nach der erfolgreichen von den Schülern initiierten Unterschriftensammlung wird der Stadt der Titel "Stadt ohne Rassismus – Stadt mit Courage" verliehen. Die Schule erarbeitet ein Spiralcurriculum, durch das sichergestellt wird, dass in jeder Klassenstufe Themen und Projekte gegen Vorurteile, Diskriminierung und Gewalt und für Toleranz und Zivilcourage behandelt werden. Auch die ausserhalb des Unterrichts aktive Theatergruppe engagiert sich gegen Rechts. Die Schüler der sechsten und siebenten Klassen inszenieren das Stück "Ruckzuck und rechtsum", das auf dem Buch von Willi Fährmann "Der überaus starke Willibald" basiert. Gemeinsam mit Lehrern und Eltern entstehen Kostüme, Plakate sowie die musikalische Begleitung. In dem Stück reisst Maus Willibald die Macht über sein Mäusevolk an sich und reglementiert das Leben des Rudels. Eine seiner "Heldentaten" ist die Diskriminierung von Lillimaus, einem Albino. Lillimaus erkennt die Gefahr, die von Willibald ausgeht und versucht, ihr Volk vor dem Untergang zu retten. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich in diesem Stück mit den Folgen von Macht, Ausgrenzung und Diskriminierung in der deutschen Geschichte und der Gegenwart auseinander. Gleichzeitig werden sie für Toleranz, Zivilcourage und Demokratie sensibilisiert. Durch ihr Engagement leisten die Jugendlichen Aufklärungsarbeit gegenüber Mitschülern, Eltern und Bürgern und regen zum Nachdenken an. Die Aufführungen des Stücks sind ausverkauft. Neben dem Bürgermeister und zahlreichen Stadtratsmitgliedern hat auch der Zeitzeuge und KZ-Auschwitz-Überlebende Alex Deutsch sein Kommen zugesagt. (JB)

[Friedrichsthal, 2009]

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Erweiterte Realschule FriedrichsthalEdith-Stein-
Im Grühlingswald 19
66299 Friedrichsthal