Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2014
Die jüdische Religion – Faszination und Sündenbock
Themen:
- Ethik, Religion, Lebensgestaltung
Schülerinnen und Schüler der 9b der Staatliche Regelschule "Carl-August Musäus" Weimar setzen sich vielfältig mit der Geschichte des Judentums auseinander.Ausgehend von der Beschäftigung mit den drei monotheistischen Weltreligionen beschliessen die Schülerinnen und Schüler, sich intensiv mit dem Judentum auseinanderzusetzen. Anstoss ist nicht zuletzt die Feststellung, dass zwar die anderen beiden Religionen in der Klassengemeinschaft und im Lebensumfeld der Schülerschaft vertreten sind, sie jedoch keinen persönlichen Bezug zum Judentum haben. Ausgehend von zunächst unbekannten, aber vielfältigen sprachlichen und kulturellen Spuren dieser Religion im Alltag, werfen die Beteiligten die Frage auf, warum diese scheinbar keine grosse Rolle mehr in ihrem Heimatort spielt. Sie nähern sich dem Thema zunächst in Expertengruppen. Sie befassen sich mit je einem selbst gewählten Teilaspekt des Themas, den sie anschliessend der gesamten Klasse präsentieren. Um die Ergebnisse zu vertiefen sowie insbesondere kulturelle und alltägliche Aspekte des Judentums zu verstehen, lädt die Projektgruppe einen israelischen Juden, Arie Rosen aus Jerusalem, ein. Herr Rosen hält einen Vortrag und erläutert insbesondere praktisch-kulturelle Aspekte, etwa Speisevorschriften, den Schabbat, religiöse Lieder oder die Thora. Anschliessend können ihm die Schülerinnen und Schüler Fragen stellen. Im Rahmen einer Stadtführung durch Weimar erkunden sie jüdische Spuren ihrer Heimatstadt und sind insbesondere fasziniert vom jüdischen Friedhof sowie der Vielzahl der Spuren in der Stadt. Den Aufenthalt in der Stadt nutzen sie auch, um Interviewmaterial für die noch kommende Produktion einer Radiosendung zu sammeln: Sie befragen Passantinnen und Passanten nach ihrem Wissen über das Judentum sowie zur jüdischen Geschichte Weimars und zeichnen die Gespräche auf. Hierbei stellen sie fest, dass das Wissen der Befragten eher gering ist. Mit dem Interviewmaterial und dem Wissen aus den Expertengruppen machen sich die Beteiligten an die Produktion der Radiosendung. In diesem Teil übernehmen sie alle relevanten Arbeitsschritte. Sie schneiden das Material, sprechen Texte ein und wählen Musik aus. Die Sendung wird im Januar 2015 bei Radio Lotte Weimar, einem offenen Kanal, ausgestrahlt. Die Schülerinnen und Schüler setzen ihre Arbeit auch literarisch fort. Die Projektgruppe lädt eine Vertreterin des Deutschen Nationaltheaters für eine Lesung des Buches "Der Junge im gestreiften Pyjama" ein. Motiviert durch diese Erfahrung beschliessen sie, das Buch in Gänze im Deutschunterricht zu behandeln.Die Projektgruppe plant die Erstellung einer Ausstellung in der Schule, den Besuch des Jüdischen Museums in Berlin, den Besuch der Gedenkstätte Buchenwald sowie den Besuch der Alten und Neuen Synagoge Erfurt. (MB)
[Weimar, 2014]
Kontaktdaten
Staatliche Regelschule "Carl-August Musäus" WeimarErnst-Busse-Strasse 2
99427 Weimar