Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2015
Mitten in Europa – Buchenwald, Majdanek, Sobibor

Themen:

• NS-Geschichte

Während des gesamten Schuljahrs 2014/15 setzen sich 28 Schülerinnen und Schüler des Öffentlich-Stiftischen Gymnasiums Bethel mit der deutsch-jüdischen Geschichte und dem jüdischen Leben in Bielefeld und Ostwestfalen-Lippe auseinander. Die Arbeit erfolgt im Rahmen der beiden Leistungskurse Geschichte zum Thema "Das Erinnern und Gedenken an die Zeit der NS-Diktatur, den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust" sowie des Leitfachpraktikums. Dieses absolvieren die Jugendlichen in Gedenkstätten ehemaliger deutscher Konzentrations- und Vernichtungslager. Die Aufgabe der Jugendlichen besteht darin, einen eigenen Beitrag zur lokalen Erinnerungs- und Gedenkkultur sowie für die demokratischen Werte einer Zivilgesellschaft der Gegenwart zu leisten.Zu Beginn arbeiten die Jugendlichen lokal- und regionalgeschichtliche Aspekte heraus. Sie dokumentieren historische Ereignisse und Zusammenhänge, nehmen an Informations- und Gedenkveranstaltungen teil und gestalten diese mit. Während dieser Phase entscheiden sich die Lernenden für Themen, die sie während des nachfolgenden Praktikums bearbeiten möchten. Das Praktikum ist in den jeweiligen Leistungskursen unterschiedlich gestaltet: Leistungskurs 1 unternimmt eine sechstägige Projektfahrt nach Weimar zur Gedenkstätte Buchenwald. Mit Begleitung eines Gedenkstättenmitarbeiters spezifizieren die Jugendlichen ihre zuvor gewählten Themen. Der Leistungskurs 2 fährt parallel für neun Tage nach Warschau, Krakau, Lublin sowie zu den Gedenkstätten Auschwitz, Majdanek und Sobibór. Während des Aufenthalts in Lublin und der Arbeit in der Gedenkstätte Majdanek findet eine Zusammenarbeit mit einer polnischen Schülerinnen- und Schülergruppe statt. Gemeinsam bearbeiten sie Themen, die mit den Interessen der Schülerinnen und Schüler aus der ersten Projektphase zusammenhängen. Aus den erarbeiteten Ergebnissen konzipieren die Gruppen eine Ausstellung und organisieren dazu eine Eröffnungsfeier im Mai 2015 in der Bielefelder Synagoge Beit Tikwa. Sie bewerben die Veranstaltung in der Öffentlichkeit und geben lokalen Journalistinnen und Journalisten Interviews, die anschließend in der regionalen Presse erscheinen. Im Schuljahr 2015/16 ist die Ausstellung in der Schule öffentlich zugänglich. Darüber hinaus sind die gesamten Ergebnisse auch im Internet ausgestellt. Abschließend verfassen die Projektteilnehmenden einen an festgelegten Kriterien orientierten Reflexionsbericht über das Erlebte. Die Arbeit der Jugendlichen basiert auf methodischen, fachlich-reflektierten Inhalten, die sich auf das historische Geschehen, die Erinnerungskultur im internationalen Vergleich und die historisch-politische Verantwortung beziehen. Mit ihrer Arbeit leisten die Jugendlichen einen Beitrag zur lokalen Erinnerungs- und Gedenkkultur sowie für demokratische Werte. (DI)

[Bielefeld, 2015]