Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 51/06

Courage Schülerstiftung - Schüler setzen Zeichen

Themen:

• Jugend
• Zusammenleben, Migration, Minderheiten

Sieben Schülerinnen und Schüler des Abschlussjahrganges des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Münster initiieren die Gründung der ersten Schülerstiftung Nordrhein-Westfalens, durch die sie benachteiligte Schüler auf deren Bildungsweg unterstützen wollen.Gemeinsam mit ihren Mitschülern des Abiturjahrgangs 2006 beschliessen sie, das Geld aus der Jahrgangsstufenkasse am Schuljahresende für etwas Nachhaltiges und Nützliches zu verwenden. Die Schüler investieren daher ihren Überschuss von 3.391,40 Euro in eine eigens gegründete Stiftung mit dem Namen "Courage – Schüler setzen Zeichen". Zielgruppe der Förderung sind sozial benachteiligte Kinder und solche mit Migrationshintergrund, deren Eltern ihnen die notwendige Unterstützung nicht geben können oder wollen. Die Abschlussklasse bezieht auch Schüler der elften und zwölften Stufen in ihre Bemühungen mit ein, da diese, sobald sie selbst ihr Abschlussjahr beginnen, die Stiftung übernehmen. Die Idee und anfängliche Organisation tragen die Schüler alleine, den Rest der Schülerschaft sowie Lehrer und Eltern informieren sie erst, nachdem ihr Projekt Gestalt angenommen hat. Die Jugendlichen werben Spender, die ab einem Beitrag von 50 Euro als Gründungsstifter gelten. Zu den ersten Stiftern gehören die Münsteraner Bundestagesabgeordneten. Andere Klassen veranstalten Einzelprojekte wie ein Wettbüro zur Fussballweltmeisterschaft und spenden die Hälfte ihrer Einnahmen der Stiftung. Die Schüler konzentrieren sich auf die Förderung von Schülern auf lokaler Ebene, zum Beispiel durch kostenlose Nachhilfe für leistungsschwache Schüler, Förderung von Schüleraustausch sowie finanzieller Unterstützung beim Kauf von Schulbüchern. Auch persönlich möchten sie lernwillige, aber sozial schwache Kinder unterstützen, besonders solche, die nach der vierten Klasse den Anschluss an das Gymnasium nicht schaffen und sich so künftige Bildungsoptionen verbauen. Die Jugendlichen nehmen Kontakt zur Kinderhauser Arbeitslosen Initiative e.V. auf, die ihnen zehn Schüler vermittelt, denen sie ehrenamtlich Nachhilfe geben. Zudem bieten sie in der Weihnachtszeit eine Kinderbetreuung in der Markuskirche an, während der sie den Kindern Weihnachtsgeschichten vorlesen. Mit einer ortsansässigen Grundschule planen sie eine "Forschungswerkstatt" für das Jahr 2007, an einer anderen Grundschule eine "Literaturwerkstatt".Die helfenden Gymnasiasten haben durch vielfältige Einzelprojekte die Möglichkeit, sich gesellschaftlich und entsprechend ihrer jeweiligen Kompetenzen zu engagieren. Viele Stiftungsprojekte sind noch in der Planung begriffen, die bereits in Angriff genommenen Aktivitäten sind aber vielversprechend. Im Jahr 2006 erhält die Stiftung den 3. Preis "Für die Rechte des Kindes", der alle zwei Jahre vom WDR verliehen wird. (KB)