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Demokratisch Handeln - Projekt 38/05

Verstecken ist out


Themen:

  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten

Seit August 2005 existiert das Projekt „Verstecken ist out“ an der Martin-Luther-King-Schule im Münsterland. Es bietet stotternden Jugendlichen im Alter von elf bis achtzehn Jahren die Möglichkeit der Teilnahme an diversen Aktivitäten und zum Knüpfen von sozialen Kontakten ausserhalb einer vorurteilsbehafteten Umgebung.Die Martin-Luther-King-Schule ist eine Schule für Kinder und Jugendliche, denen eine Regelschule aufgrund ihrer Sprechweise oder ihres Kommunikationsverhaltens nicht gerecht werden kann. Bei dem Besuch einer Selbsthilfegruppe für Stotterer kommt der Gedanke auf, eine Selbsthilfegruppe ins Leben zu rufen, die sich an den speziellen Problemen, Fragen und Interessen von Jugendlichen ausrichtet. Sie gründen das Projekt „Verstecken ist out“. Innerhalb seines Rahmens treffen sich die teilnehmenden Schüler jeweils am Freitagnachmittag, um unter der Anleitung von zwei Pädagogen Zeit miteinander zu verbringen, um zu spielen, zu reden oder um grössere Aktivitäten wie Wandern, Schwimmen oder Klettern auszuüben. Dies ist darum von besonderer Bedeutung, da Stotterer aufgrund ihres Handicaps einer grossen Selbstüberwindung bedürfen, um sich an öffentlichen Freizeitangeboten zu beteiligen. Die Jugendlichen betonen, dass das Projekt oft der einzige Ansatzpunkt für eine Freizeitgestaltung jenseits des Computers ist. Gemeinsam nehmen sie auch grössere Projekte in Angriff, wie etwa das Erstellen eines Videofilms oder einer Radiosendung. Das Projekt bietet ihnen auch den Zugang zu qualifizierten therapeutischen Angeboten, so dass die Jugendlichen gezielt gegen ihr Stottern vorgehen können. Darüber hinaus finanziert „Verstecken ist out“ Fahrkarten für den Regionalverkehr, die insbesondere die älteren Jugendlichen zu gegenseitigen Besuchen nutzen.„Verstecken ist out“ wird noch bis Ostern 2006 von der Aktion Mensch voll finanziert. Die Teilnehmer wünschen sich, dass es auch anschliessend fortgesetzt werden kann. Die Betreuer bemerken einen Anstieg des Selbstvertrauens der Teilnehmer, die Jugendlichen selbst finden, dass sie flüssiger sprechen. Allen ist die Freude über den Ausbruch aus der drohenden sozialen Isolierung anzumerken. Langfristig ist sowohl die Ausweitung des Projektes auf andere Schulen als auch die Einbeziehung nichtstotternder Jugendlicher geplant. (MW)

Kontaktdaten:

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Martin-Luther-King-Schule
Bröderichweg 39
48159 Münster

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