Direkt zum Inhalt springen

Sie befinden sich: Startseite » Service » Datenbank

Demokratisch Handeln - Projekt 1/04

Spurensuche - Brücken bauen


Themen:

  • Geschichte, Lokalgeschichte, NS-Geschichte etc.

In einem Langzeitprojekt ergründen Schülerinnen und Schüler der Regelschule "Johann Wolfgang Goethe" jüdisches Leben in Eisenach. Schüler verschiedener Klassenstufen erhalten im Rahmen des Ethik- und Religionsunterrichtes auf jeweils einzelne Klassenstufen abgestimmte Aufgabenstellungen, die in ihrer inhaltlichen Anlage fächerübergreifend sind und oft über den Rahmen des lehrplangebundenen Unterrichtes hinausgehen. Das Projekt, eingereicht unter dem Titel "Spuren jüdischen Lebens in Eisenach" (41/00), ist bereits im Jahre 2001 durch das Förderprogramm Demokratisch Handeln ausgezeichnet worden.Die jetzt eingereichten Unterlagen dokumentieren den Gesamtverlauf von den ersten Aktivitäten im Jahre 1987/1988, dem Beginn des Projektes an der Goetheschule im Jahre 1992, der Weiterführung ab dem Jahr 2000 bis zum zumindest vorläufigen Abschluss des Projektes "Spurensuche – Brückenbau", der sich leider durch den Ruhestand der betreuenden Regelschullehrerin ergibt.Seit 1999 übernehmen Schüler der Goetheschule die Pflege der Grünanlage "Synagoge" in Eisenach. Ein Gedenkstein weist an dieser Stelle darauf hin, dass an diesem Ort einst die Synagoge der jüdischen Religionsgemeinschaft Eisenach stand, die am 9. November 1938 von nationalsozialistischen Horden verwüstet und niedergebrannt worden ist. Im Jahre 2000 wird der Gedenkstein von Unbekannten mit Hakenkreuzsymbolen beschmiert. Daraufhin beteiligen sich Schüler der Goetheschule an der Gestaltung eines Aktionstages gegen Fremdenhass und rechte Gewalt und fordern die Stadtverwaltung zu Kontrollen auf. Es beginnt eine verstärkte Informations- und Aufklärungsarbeit der Schüler. Die Projektteilnehmer beziehen deutlich Position gegen nationalsozialistische Gewaltherrschaft und Antisemitismus und versuchen, durch verschiedenartige öffentliche Präsentationsformen den Wirkungsradius ihres Anliegens zu erweitern. Als Frau Dr. Hamm-Brücher 2002 den "Wartburgpreis" in Eisenach entgegennimmt, würdigt sie in ihrer Rede das Handeln der Goetheschüler. Diese öffentliche Anerkennung wird ein Ansporn für zahlreiche weitere Aktivitäten. So werden zum Beispiel "Begegnungswochen" durchgeführt, bei denen Schüler mit jüdischen Bürgern sprechen und diskutieren können. Unter Anleitung des Gartenamtes bepflanzen die Jugendlichen die Synagogengedenkstätte, und das Projekt "Spurensuche" ist auch ein wichtiger Baustein des 120-jährigen Schuljubiläums im Jahre 2003.Nach wie vor suchen die Jugendlichen zweimal in der Woche den Synagogenplatz nach Papier und anderen Abfällen ab. Erfreut können sie heute feststellen, dass sich der Platz in einem sehr ordentlichen Zustand befindet. (IL)

Kontaktdaten:

--- ---
4. Regelschule "Goetheschule"
Am Pfarrberg 1
99817 Eisenach

Weitere Möglichkeiten: