Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 43/02

Bildhauerprojekt, im Dialog sein, hörende und nichthörende Schüler arbeiten gemeinsam

Themen:

• Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater
• Zusammenleben, Migration, Minderheiten

Je sieben hörende und nicht-hörende Schülerinnen und Schüler arbeiten eine Woche lang mit einem Bildhauer zusammen. Kern des Projektes ist, dass jeder Schüler einen eigenen Steinkopf gestaltet. Zudem besuchen sie einen Steinbruch und ein Sandsteinmuseum. Es entfaltet sich eine rege Kommunikation zwischen den beiden Schülergruppen: Man erkennt, dass alle dieselben Probleme als Jugendliche haben. Die hörenden Schüler erfahren ausserdem von den spezifischen Einschränkungen, die Gehörlosigkeit mit sich bringt.Zwei Lehrerinnen haben die Idee zu diesem Projekt im April 2002. Beide unterrichten eine 7. Klasse, allerdings an verschiedenen Schulen im Münsteraner Stadtteil Kinderhaus: eine Ganztagshauptschule und eine Schule für Gehörlose. Über das gemeinsame Erlebnis im Workshop wollen sie ihren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, Hemmungen abzubauen, das Leben des "Anderen" kennen zu lernen und Freundschaften zu schliessen. Ausserdem dient er zur Berufswahlorientierung. Die gemeinsame anstrengende Arbeit am Stein schafft schnell Verbindungen zwischen den Schülerinnen und Schülern. Die Hauptschüler erlernen das Fingeralphabet der Gehörlosen. Einige wollen im Anschluss des Projektes sogar die Gebärdensprache lernen. Die geschaffenen Kunstwerke werden u.a. in der örtlichen Sparkasse der Öffentlichkeit gezeigt.Aufgrund der positiven Aufnahme ihres Projektes streben beide Lehrerinnen weitere Partnerschaften ihrer Klassen an. Gemeinsame Ausflüge und Klassenfeste sind im Gespräch. Eventuell wird in Zukunft an der Hauptschule auch ein Kurs über Gebärdensprache angeboten, der von gehörlosen Schülerinnen und Schülern geleitet wird. Die künstlerische Zusammenarbeit mit dem Bildhauer soll fortgesetzt werden. (JW)