Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 255/18

Theaterprojekt "WIR:WIE?"

In dem von 60 Hamburger Schüler*innen in Kooperation mit zwei Theaterjugendclubs aus Zwickau und Chemnitz realisierten Theaterprojekt "WIR:WIE" wird sich mit sogenannten "toxischen" Narrativen auseinandergesetzt. Die im Kontext des künstlerischen Großprojekt namens "neue unentd_eckte narrative" stattfindende, städteübergreifenden Schultheaterkooperation trägt dazu bei, Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Stadtteilen und Städten zu vernetzen, Erfahrungsräume zu schaffen und eine außerschulische Begegnung zu ermöglichen. Den Ausgangspunkt für das engagierte Projekt bilden die zukünftigen Herausforderungen im Kontext von Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und Heimatgefühlen. Indem die Schüler*innen authentische und persönliche Geschichten aus ihrem Umfeld oder dem eigenen Leben mit der Gruppe teilen, wird eine nahbare Grundlage zur Reflexion von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit geboten. Mithilfe der gemeinsamen Arbeit an Umbrucherzählungen aus dem eigenen Umfeld werden deren Auswirkungen in der heterogenen Gesamtgruppe zum Teil kontrovers diskutiert. So werden nicht nur verschieden Erfahrungen ausgetauscht und ein Bewusstsein für die Lebensrealität anderer Menschen geschaffen, sondern eigene Erfahrungen reflektiert, bearbeitbar und übertragbar gemacht. Im Fokus des Projektes und der erarbeiteten Kurzperformances stehen dabei stets die inhaltliche Auseinandersetzung mit Rechtspopulismus und Methoden des biografischen Theaters sowie die Beziehung von Kunst und demokratischen Prozessen. Während der gemeinsamen Arbeit entdecken die Schüler*innen gemeinsam kreative Lösungswege und sinnstiftende Orte für sich. Mit dem Ziel, Schüler*innen unterschiedlicher Herkunft und Bildungsmilieus für das Thema zu sensibilisieren, findet die Aufführung neben zahlreichen Schulvorstellungen auch im Kontext des Chemnitzer Festivals "Aufstand der Geschichten" statt. Besonders die zahlreichen positiven Rückmeldungen aus der Schülerschaft motivieren die Teilnehmer*innen, am Festival "Aufstand der Utopien" im November 2019 mit ihrer Performance teilzunehmen. (JHO)