Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 31/16

Unerwünscht – Eine Reise wie keine andere

Themen:

• Zusammenleben, Migration, Minderheiten
• Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater

Jedes Jahr findet an der Ida Ehre Schule während einer einwöchigen Projektwoche im fünften Jahrgang ein Theaterprojekt zu Fremdsein, Umgang mit dem Fremden und den Fremden statt. Unter dem Titel "Unerwünscht – eine Reise wie keine andere" setzen sich die 170 Schülerinnen und Schüler mit den Beweggründen von Flucht und Vertreibung sowie den Gefahren und Risiken auf der Flucht auseinander.Im Gesellschaftsunterricht lernen die Kinder fremde Länder kennen, besprechen mögliche Fluchtrouten und interviewen 10 junge unbegleitete Flüchtlinge der Beruflichen Schule für Handel und Verwaltung Anckelmannstraße. Gemeinsam mit ihnen entsteht ein Theaterstück. Die Schule leiht die interaktive Ausstellung "Der Weg" von der Jugendkirche Hamburg aus. In der Ausstellung machen sich die Besucher durch verschiedene Erlebnisräume auf den Weg. Sie bauen sich provisorische Unterkünfte, kommen mit Schleusern in Kontakt, drängen sich in ein Boot und müssen eine Grenze überwinden, bevor sie die Chance auf Asyl bekommen oder abgewiesen werden. Sie setzen sich mit Hoffnungen und den Schicksalen von Menschen auseinander und treffen auf ihrem Weg Entscheidungen, die den weiteren Verlauf ihrer nachgestellten Flucht beeinflussen. Die Fünftklässler besuchen zusammen mit den Geflüchteten die Ausstellung. Die Jugendlichen erzählen von eigener Fluchterfahrung. Gemeinsam nehmen sie viele Anregungen für ihr Theaterstück mit. Mehrere Schüler entscheiden sich, die Jugendlichen ihren Familien vorzustellen und einen engen Kontakt zu ihnen aufzubauen. Sie tauschen sich über Themen wie Abschiebung, Bleiberecht und Asyl mit ihnen aus und entwickeln Verständnis füreinander.Alle Fünftklässler versetzen sich schließlich in unterschiedliche Fluchtsituationen und setzen sich intensiv damit auseinander, was es heißt, seine Heimat verlassen zu müssen und sich zu Land oder zu Wasser mit provisorischen Hilfsmitteln in Richtung Freiheit fortzubewegen und in Europa um Asyl zu ersuchen. In der Projektwoche unterstützen Künstler und Theaterpädagogen die Kinder und Jugendlichen bei der Gestaltung des Theaterstückes. Im Rahmen eines Workshops entwickeln 45 Fünftklässler und die 10 jugendlichen Geflüchteten gemeinsam das Drehbuch für das Theaterstück. Sie entwerfen Rollen und Szenen und setzen diese auf der Bühne um. In weiteren Workshops entstehen Kulissen und Requisiten. Sie proben Lieder und Tänze, arbeiten an Geräuschen und der Beleuchtung für einzelne Szenen. Wieder andere sind als Reporter aktiv und dokumentieren die Projektwoche in einer Projektzeitung. Das Theaterstück wird zweimal in der Schule und einmal im Thalia Theater aufgeführt. Eine Radiosendung und mehrere Presseartikel berichten darüber. (TT)