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Demokratisch Handeln - Projekt 1/16

Die Integration der tamilischen Bevölkerung in Jüchen – Ein Vorbild für die heutige Integration in Deutschland?


Themen:

  • Krieg/Frieden
  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten
  • Kommunikation, Moderation, Konfliktlösung
  • Gesellschaft, Sozialforschung

Im Januar 2016 setzt sich der Differenzierungskurs Erdkunde/Politik des Gymnasiums Jüchen mit Fluchtursachen auseinander. Exemplarisch erforschen die Schülerinnen und Schüler diese in verschiedenen Krisenländern, beschäftigen sich mit den Beweggründen der Konfliktparteien und entstehenden Konfliktlinien. Aus den gewonnenen Erkenntnissen konzipieren sie eine Ausstellung.Im Rückblick stellen die Schüler fest, dass die pure Beschreibung bei den Ausstellungsbesuchern kaum Wirkung und Verständnis erzielt. Sie überlegen, wie man eine Situation schaffen kann, in der sich Betrachter in die Menschen in Krisenländern hinein versetzen können. Die Jugendlichen entwickeln die Idee des "Hauses von Aleppo". Sie bauen eine Holzhütte, die vollständig mit schwarzer Folie verkleidet wird, so dass es im Innern völlig dunkel ist. Der Besucher in der Hütte soll sich in die Situation einer Mutter bzw. eines Vaters in Aleppo hineinversetzen. Es ist Nacht, und die Kinder schlafen bereits in den Nachbarzimmern. Die Dunkelheit ist auch dadurch begründet, dass die Region seit Monaten von der Wasser- und Stromversorgung abgeschnitten ist. Mutter oder Vater können nicht schlafen, weil sie sich große Sorgen um die Zukunft machen. Jeden Tag hören sie Bomben und Granaten einschlagen. Schließlich werden Audiodateien eingespielt, die herunterfallende Fassbomben lautstark wiedergeben. Es kommt zu Explosionen und Geschrei in der Nachbarschaft, das die Angst verdeutlicht. Mit dem Szenario veranschaulichen die Heranwachsenden den Ausstellungsbesuchern die Ausgangssituation von Geflüchteten und stellen die Frage: Wie kann Integration in dem Land gelingen, in das man sodann geflüchtet ist? Nach einigen Recherchen im Heimatort stellt sich heraus, dass in Jüchen eine recht große Gemeinde ehemals geflüchteter Menschen lebt. Diese ehemaligen tamilischen Flüchtlinge leben bereits seit 30 Jahren in der Stadt. Sind sie integriert? Eine weitere Projektphase beginnt, in der die Schülerinnen und Schüler auf Spurensuche gehen. Mit Fragebögen und anhand von Interviews erforschen sie den Integrationsprozess der ehemaligen Flüchtlinge sowie die Mitwirkung von Personen, die bei der Integration geholfen haben.Zum Schluss reflektieren die Schüler noch einmal ihre eigene Sicht in Bezug auf die neuen Erfahrungen. Sie stellen fest, dass sie zu einem größeren Verständnis für geflüchtete Menschen gelangt sind und besser begreifen, was diese leisten mussten und müssen, um sich zu integrieren. Sie haben einen Überblick über die Konflikte in den Herkunftsländern der Flüchtlinge gewonnen und sind zu der Einsicht gelangt, dass jeder etwas beitragen muss, wenn Integration gelingen soll. (HS)

Kontaktdaten:

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Gymnasium Jüchen
Stadionstraße 75
41363 Jüchen

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