Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 228/14

Lernen durch Engagement – Selbstwirksamkeit erfahren

Themen:

• Service-Learning
• Schule, Schulleben

Im Rahmen des Projektes "Lernen durch Engagement" engagieren sich Schülerinnen und Schüler des siebten Jahrgangs der Wichern-Schule über mehrere Wochen in selbst gewählten sozialen Einrichtungen und Institutionen. Das Projekt ist fest in der Schulkultur verankert und findet jedes Jahr erneut statt. Die Beteiligten werden durch die Schule vorbereitet, begleitet und unterstützt.Zu Beginn eines jeden Projektzyklus bereiten sich zunächst die beteiligten Lehrkräfte auf den kommenden Einsatz ihrer Schülerinnen und Schüler vor. Sie klären dessen formalen Ablauf und institutionelle Einbettung. Bevor die Jugendlichen eine Einrichtung wählen, in der sie tätig sein möchten, absolvieren sie in der Schule ein Vorbereitungstraining. In Rollenspielen testen sie beispielsweise, selbstsicher und zielführend eine telefonische Bewerbung bzw. Anfrage bei einer Einrichtung zu stellen. In einem weiteren Modul üben sie den Umgang mit jüngeren Kindern und alten Menschen. Die nächste Phase umfasst die eigenständige Suche nach einem geeigneten Einsatzort. Die Jugendlichen recherchieren, wo sie im Stadtteil helfen können, finden entsprechende Einrichtungen und Organisationen und bewerben sich. Über einen Zeitraum von mehreren Wochen engagieren sie sich an unterrichtsfreien Nachmittagen in der Einrichtung ihrer Wahl. Die Bandbreite der Einsatzstellen ist unterschiedlich: Sie reicht vom Altenheim über kirchliche Jugendgruppenarbeit, eine Kleiderkammer bis hin zur Sozialpsychiatrie. Während der Einsatzphase reflektieren die Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen gemeinsam mit ihrer Klasse in begleitenden Veranstaltungen, führen Feedback-, Entwicklungs- und Evaluationsgespräche und erhalten Unterstützung durch Lehrkräfte. Zudem dokumentieren sie ihre Erfahrungen in einem Einsatztagebuch und erstellen Plakate zu ihrer Tätigkeit und ihrem Einsatzort.Die Engagierten beenden den Projektzyklus mit einer feierlichen Abschlussveranstaltung. In deren Rahmen sie Vorträge halten und ihre Plakate präsentieren. Schliesslich erhalten sie ein Zertifikat. Der Abschluss ist gleichzeitig Beginn eines neuen Projektzyklus. Denn die Klassenräte der sechsten Klassen nehmen ebenfalls an dieser Veranstaltung teil, um das Projekt anschliessend in ihren Klassen vorzustellen und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler auf die zukünftige Herausforderung in der siebten Klasse vorzubereiten. Die Beteiligten berichten von positiven Erfahrungen im Rahmen des Projektes wie dem Abbau von Berührungsängsten, grösserer Selbstsicherheit und der Erfahrung von Selbstwirksamkeit. Zudem wirkt das Projekt nach: Ein Schüler berichtet von fortgeführtem Engagement für seinen blinden Nachbarn, ein weiterer von intensivierter Arbeit in der kirchlichen Jugendarbeit. (MB)