Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 171/14

"Stumbling Stones" – Ein englisches Theaterstück über lebendig gewordenen Stolpersteine

Themen:

• Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater
• NS-Geschichte

Bei dem Projekt "Stumbling Stones" handelt es sich um ein englisches Theaterstück über lebendig gewordene Stolpersteine, das die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7/4 am Heinrich-Heine-Gymnasium in Hamburg inszenieren.Im Rahmen des Kurses "English Theatre" bestimmen sie, welches Stück am Ende des Schuljahres aufgeführt werden soll. Die Beteiligten schreiben ihre Rollen eigenständig und orientieren sich dabei an Filmen und an Erzählungen von Zeitzeuginnen und -zeugen, die aus Konzentrationslagern im Zweiten Weltkrieg geflohen sind. Auch den Ablauf des Stückes bestimmen sie weitgehend selbst. Zu Beginn des Projektes kennen bereits zehn Schülerinnen und Schüler die "Stolpersteine" und teilen ihr Wissen mit den anderen. Viele bringen eine Fülle an Informationen mit und berichten von ihren Erfahrungen. Von Beginn an ist klar, dass das Stück trotz des sensiblen Inhaltes kindgerecht bleiben und eine hoffnungsvolle Stimmung vermitteln soll. Musik soll ebenfalls darin vorkommen. Ein Schwerpunkt im Stück ist deshalb die Gründung eines Kinderchores, der zum Geburtstag des Lagerkommandanten singt. Die Probenarbeit in den Doppelstunden geht voran. Während der Probenzeit haben Eltern Gelegenheit, Rückmeldung zu geben. Eine Anmerkung ist, dass dieses ernste Kapitel deutscher Geschichte durch die Art der Aufführung zu sehr "verniedlicht" werden könnte. Der Leiter des Kurses schlägt deshalb zunächst eine nicht öffentliche Aufführung vor den Eltern vor, ohne Kulisse und Kostüme, und macht spätere öffentliche Aufführungen von der Zustimmung der Eltern abhängig.Nach der Erstaufführung gibt es ausschliesslich ermunternden Zuspruch vonseiten der Eltern und sie geben ihre Zustimmung zu weiteren öffentlichen Aufführungen. Es folgen weitere Präsentationen im September und Oktober 2014. Bis dahin engagieren sich viele der Eltern bei der Herstellung der Kostüme. Der Kursleiter gewinnt den Eindruck, dass "die Schülerinnen und Schüler der 7/4 dieses Thema zu ihrem eigenen gemacht haben, sie nehmen es sehr ernst." Bezeichnend dafür ist die Aussage des Schülers, der den Lagerkommandanten darstellt: "Man muss zeigen, dass es böse Dinge in dieser Welt gibt, damit wir das Gute erkennen." (MaS)