Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 90/14

Mitdenken – Umdenken – Mitmachen

Themen:

• Zusammenleben, Migration, Minderheiten
• Ethik, Religion, Lebensgestaltung

Die Klasse 10a der Stadtteilschule am Hafen, St. Pauli/ Hamburg und das Hamburger Schulmuseum führen gemeinsam das Präventionsprojekt "Mitdenken – Umdenken – Mitmachen" durch. Ziel des Projektes ist es, dass die Jugendlichen grundlegende Unterschiede zwischen demokratischen Haltungen und radikalisierten Einstellungen und deren möglichen Folgen erkennen. Weiterhin sollen die Schülerinnen und Schüler eine eigenverantwortliche demokratische Haltung entwickeln und zu zivilcouragiertem Handeln ermutigt werden. Die Klasse 10a besteht aus einer heterogenen Schülerschaft, die sich bisher wenig mit dem Thema "Extremismus" beschäftigt hat. In Trainingseinheiten setzen sich die Jugendlichen mit unterschiedlichen Themen auseinander. Die erste Trainingseinheit befasst sich mit dem Begriff der menschlichen Grundrechte in der modernen Demokratie. Ausgangspunkt ist die Lebenswelt der Jugendlichen und ihre Erfahrungen mit demokratischen Grundrechten beziehungsweise eigener Diskriminierung etwa aus ethnischen, religiösen oder politischen Gründen. Die zweite Trainingseinheit steht unter dem Thema "Politische und religiöse Radikalisierungsprozesse – gestern und heute". In vergleichender Betrachtung werden Beispiele aus der Erziehungsarbeit im Nationalsozialismus, der Geschichte deutsch-muslimischer Beziehungen sowie Haltungen und aktuelle Strömungen wie Rechtspopulismus und Islamismus bearbeitet. Das Projekt verbindet so die historische Perspektive des Nationalsozialismus mit aktuellen politischen und religiösen Radikalisierungstendenzen im interkulturellen Kontext. Das bereitgestellte Material und die Methoden der Trainerinnen des Schulmuseums sind abwechslungsreich und anspruchsvoll, sodass die Jugendlichen eigenverantwortlich lernen und arbeiten können. Der ausserschulische Lernort beeindruckt die jungen Erwachsenen. Sie merken, dass das Schulmuseum ein Ort der Geschichte ist, in dem sie ihr vorhandenes Wissen abrufen, verknüpfen und erweitern können.Das zweitägige Projekt im Schulmuseum findet als solches zum ersten Mal statt. Die Schülerinnen und Schüler und die Klassenlehrerin sind begeistert von Inhalt und Ablauf. Der Zeitrahmen wird jedoch als zu kurz empfunden. Als Wunsch wird geäussert, das Projekt im Stundenplan zu verankern sowie mehr Zeit einzuplanen. (FH)