Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 2/14

Klinikclowns

Themen:

• Zusammenleben, Migration, Minderheiten
• Kommunikation, Moderation, Konfliktlösung
• Schule, Schulleben

"Wir helfen – Klinikclowns" heisst ein Projekt der Klasse 3c der Erich-Zeigner-Grundschule in Leipzig. Viele Schülerinnen und Schüler benötigen eine erhöhte Förderung und Forderung zur Entwicklung ihrer sozialen Kompetenzen und zur Leistungsentwicklung. Ein Elternteil dieser Klasse ist als Klinikclown tätig, berichtet von seiner Arbeit und bringt die Kinder regelmässig in Klassenveranstaltungen zum Lachen. Aus diesen ersten Berührungspunkten entsteht das Projekt als zusätzliches Lernangebot, das die persönlichen Interessen der Teilnehmenden berücksichtigt. Im Klassenzimmer, in der Schule und an externen Standorten sollen befragen die Kinder Menschen, wie sie die Arbeit von Klinikclowns einschätzen. Sie gestalten Erzähl- und Fragesituationen sprachlich angemessen, finden geeignete Ausdrucksformen und lernen, den Meinungen und Gefühlen anderer achtungsvoll zu begegnen. Sie setzen sich mit Medien auseinander, sammeln eigenständig Informationen, werten diese aus und erstellen eine Dokumentation über ihre Arbeit. Dabei wird besonders ihre Film- und Medienkompetenz gestärkt.Es entsteht die Idee, einen Film zu produzieren und Menschen mithilfe von Interviews für dieses Thema zu sensibilisieren. Ein Zusammenschnitt dieser Arbeit soll an zuständige Politikerinnen und Politiker im Bundesgesundheitsministerium geschickt werden. In einem Gesprächskreis finden die Teilnehmenden gemeinsame Ideen, um die Klinikclowns bestmöglich zu unterstützen. Neben dem Filmprojekt plant eine zweite Gruppe, eine grosse Clownsnase für eine Demonstration aller Klinikclowns im Mai 2014 in Berlin zu basteln, um darauf viele Unterschriften zu sammeln. Dieser Teil des Projekts wird in Zusammenarbeit mit dem Clownsnasen e.V. Leipzig durchgeführt. Eine weitere Gruppe befragt Passantinnen und Passanten in einem nahe gelegenen Einkaufsmarkt. Die Kinder entscheiden gemeinsam, wer welche Teilaufgaben übernimmt; die Situationen werden zunächst geprobt, sodass am Drehtag jeder seine Position und Aufgabe kennt und nahezu ohne Hinweise umsetzen kann.Am Ende des Projekts können die Schülerinnen und Schüler mit den Medien Internet und Film bewusst umgehen. Die Interaktion mit fremden und bekannten Menschen fördert ihr Selbstbewusstsein und ihre Teamfähigkeit. Unter der Fragestellung "Wie können wir andere auf die Bedeutung der Klinikclowns aufmerksam machen und sie unterstützen?" beschäftigen sich die Kinder mit dem Leben kranker und einsamer Menschen. Sie gewinnen dadurch eine neue Sichtweise, die ausserhalb ihrer bisherigen Lebenswirklichkeit liegt. Die Arbeit in Teams, in denen leistungsstärkere und leistungsschwächere Kinder zusammenarbeiten, führt zu einer stärkeren Verbindung innerhalb der Klasse. Das Projekt soll im folgenden Schuljahr reflektiert und fortgeführt werden. (MaS)