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Demokratisch Handeln - Projekt 26/13

"Schaut nicht weg – Bleiberecht für Kriegsflüchtlinge überall!"


Themen:

  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten
  • Gesellschaft, Sozialforschung
  • Ethik, Religion, Lebensgestaltung
  • Europa

Während des Englischunterrichts setzt sich die Klasse 10c der Stadtteilschule Stellingen mit der Menschenrechtsproblematik auseinander. So erfahren die Schülerinnen und Schüler von einer Gruppe von Flüchtlingen, der seit Juni 2013 in der St. Pauli Gemeinde in Hamburg Kirchenasyl gewährt wird. Im Klassenrat entsteht daraufhin die Idee, mit den Flüchtlingen Kontakt aufzunehmen. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c wollen die Asylsuchenden in ihre Schule einladen, um sich mit ihnen zu unterhalten, mehr voneinander zu erfahren, gemeinsam zu kochen oder zu basteln. Ausserdem ist den Lernenden wichtig, dass auf deren schwierige Lage in Stellingen aufmerksam gemacht wird. Die Klasse plant ein Banner mit Handabdrücken aller Beteiligten, das öffentlich im Stadtteil ausgehängt werden soll. Das Projekt "Schaut nicht weg – Bleiberecht für Kriegsflüchtlinge überall" ist geboren. Allerdings wird diese Initiative durch das Dubliner Abkommen erschwert, das besagt, dass die Flüchtlinge nur in dem Land, das sie zuerst betreten haben, Asyl beantragen dürfen. Im Fall dieser Flüchtlinge ist das Italien. Sie selbst nennen sich deshalb "Lampedusa in Hamburg". Die jungen ausländischen Menschen dürfen sich nicht frei in Hamburg bewegen – werden sie dennoch aufgegriffen, müssen sie ausgewiesen werden. Die Zehntklässler finden trotzdem Wege, den Kontakt zu den Flüchtlingen zu halten. Regelmässig besuchen Schülergruppen die Flüchtlinge in der St. Pauli Kirche, spielen mit ihnen Fussball, gehen an die Elbe oder lernen mit ihnen Deutsch. Inzwischen kennen sie die vielen persönlichen Schicksale, die sie sehr betroffen machen und weshalb sie weiter nach Hilfsmöglichkeiten suchen. In einem offenen Brief an den Ersten Bürgermeister der Stadt sowie den Innensenator, der von der Englischlehrerin verlesen wird, suchen die Flüchtlinge ein Gespräch mit den Verantwortlichen zur Klärung ihrer Lage. Zwei engagierte Schülerinnen informieren regelmässig die Schülerschaft ihrer Schule über die Entwicklung, besuchen Gottesdienste und nehmen an Demonstrationen teil. Der Künstler Oliver "Davis" Nebel kann für ihre Aktion gewonnen werden und gestaltet gemeinsam mit den Jugendlichen ein Graffito, das als Zeichen für Freiheit in der Schule und im Stadtteil steht. Die örtliche Presse nimmt regen Anteil und berichtet mehrfach über die Aktion. Ansässige Firmen unterstützen durch Materialspenden ebenfalls die Initiative der Klasse 10c. (BH)

Kontaktdaten:

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Stadtteilschule Stellingen, Klasse 10c
Brehmweg 60
22527 Hamburg

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