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Demokratisch Handeln - Projekt 181/12

Wir kämpfen für das Bleiberecht unserer Mitschülerin Fabiola


Themen:

  • Schule, Schulleben
  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten
  • Kommune, lokales Umfeld

Fabiola ist eine Schülerin, die sich wie ihre Mitschüler an der Max-Brauer-Schule in Hamburg-Altona im Schuljahr 2011/12 in der Oberstufe auf dem Weg zum Abitur befindet. Doch Fabiola ist betrübt. Im April 2012 bricht sie ihr Schweigen und erzählt ihre Geschichte: Sie lebt mit ihrer Familie seit 2006 in Deutschland, allerdings ohne gültige Papiere, ohne legalen Aufenthaltsstatus. Ihr und ihrer Familie droht die Abschiebung nach Honduras. Im Mai 2012 beschliesst Fabiolas Mutter, eine Aufenthaltsgenehmigung für ihre Tochter und Familie zu beantragen. Fabiolas Mitschüler, alte und und neue Lehrkräfte sowie Freunde verfassen zahlreiche Empfehlungsschreiben an die Ausländerbehörde, in denen sie deutlich machen, wie wichtig ihnen Fabiola ist. Die Schreiben und Zertifikate füllen im Juni 2012 einen dicken Ordner. Zu Beginn des Schuljahres 2012/13 stellt Fabiolas Mutter den Antrag. Ende August 2012 findet eine Anhörung in der Ausländerbehörde statt. Fabiolas Mitschüler begleiten sie. Die Familie bekommt eine dreimonatige Duldung. In dieser Zeit will die Behörde über den Antrag entscheiden. Im September 2012 wird der Antrag einer "Verlassenserlaubnis" bewilligt, sodass Fabiola an einer Klassenfahrt nach Rom teilnehmen kann. Die Eltern ihrer Mitschüler sammeln Spenden, um ihr diese Reise zu ermöglichen. Nach den Herbstferien erfahren Fabiolas Mitschüler, dass die Ausländerbehörde die Aufenthaltsgenehmigung für die Familie Anfang Oktober 2012 abgelehnt hat. Die Anwältin von Fabiolas Familie macht daraufhin eine Eingabe beim Eingabeausschuss mit Bitte um politische Entscheidung. Der Eingabeausschuss überweist das Anliegen Ende Oktober 2012 an die Härtefallkommission. Im November 2012 überlegen Fabiolas Mitschüler, wie sie sich öffentlich für ein Bleiberecht von Fabiola und ihrer Familie einsetzen können. Schnell ist eine Facebook-Seite eingerichtet: "FabiolaMUSSbleiben". Das Hamburger Abendblatt und das Hamburg Journal berichten. Mit Blick auf den Termin bei der Härtefallkommission im Dezember 2012 bereiten die Beteiligten verschiedene Aktionen vor, um Solidarität zu mobilisieren und Stellung zu beziehen: Eine Gruppe sammelt in Altona und der Hamburger Innenstadt Unterschriften, Eltern initiieren eine Online-Petition, eine Gruppe von Schülern organisiert eine Benefizdisco für die Jahrgänge 5 bis 7 der Max-Brauer-Schule, eine andere veranstaltet ein Benefizkonzert in der Stadtteilschule Winterhude, die die beiden jüngeren Schwestern von Fabiola besuchen. Eine weitere Gruppe organisiert eine Demonstration, an der 1.200 bis 1.400 Menschen teilnehmen. Das ZDF und RTL Nord kommen in die Schule und senden Beiträge. Die Freude ist gross, als die Härtefallkommission beschliesst, dass Fabiola und ihre Familie eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen und in Hamburg bleiben dürfen. Ihre Erfahrungen mit diesem Fall wollen die Oberstufenschülerinnen und -schüler der Max-Brauer-Schule in einem Folgeprojekt auf eine andere Stufe stellen. Im Februar 2013 werden sie in Zusammenarbeit mit den Profilfächern Geschichte, Musik, Englisch und Religion eine Revue zum Thema "Migration in die Bundesrepublik Deutschland" aufführen. (VP)

Kontaktdaten:

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Max-Brauer-Schule
Daimlerstrasse 40
22763 Hamburg

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