Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 221/11

"Chanukka-Pakete" für das Baltikum

Themen:

• NS-Geschichte
• Ethik, Religion, Lebensgestaltung

Im Rahmen des Wahlpflichtkurses "Kinder helfen" organisieren 17 Schülerinnen und Schüler der achten Klasse der Gesamtschule Geschenkpakete für jüdische Holocaustüberlebende und deren Retter im Baltikum. Seit 2010 werden jedes Jahr Pakete zum Chanukka-Fest an etwa 150 jüdische Bürger und deren Lebensretter nach Lettland, Litauen und Estland verschickt. Die Pakete sind mit Lebensmitteln, kleinen Überraschungen und einer persönlichen Grusskarte gefüllt. Ab September 2010 schreiben die Schüler die lettischen und litauischen Überlebendenorganisationen an und bitten um eine Namensliste der dort lebenden Holocaustüberlebenden und deren Rettern. Gemeinsam mit Eltern und Grosseltern erstellen sie eine Packliste. Die Schüler geben die Einkaufslisten bei Supermärkten in Auftrag und verpacken die Artikel in den Kursstunden zu Geschenkpaketen. Sie gestalten und schreiben persönliche Grusskarten, die sie ebenfalls in die Pakete hineinlegen. Die Geschenke werden von den Hilfsorganisationen der Johanniter Unfallhilfe und dem Malteser Hilfsdienst überbracht. Finanzielle Unterstützung für das Projekt bekommen die Schüler von dem deutsch-jüdischen Versöhnungswerk YAD RUTH e.V., das für die Paketaktion Spendengelder einwirbt. Im November 2011 findet an der Gesamtschule eine Holocaustprojektwoche statt, zu der eine lettische Zeitzeugin eingeladen worden ist. Sie unterrichtet sich über den Stand der "Chanukka-Aktion" und erzählt ihre eigene Lebensgeschichte. Dadurch haben die Projektteilnehmer einen persönlichen Bezug zu den Erfahrungen der Paketempfänger bekommen. Die Empfänger der Pakete bedanken sich mit persönlichen Briefen bei den Schülern. Ein Auszug aus einem Brief des Sprechers der Überlebenden verdeutlicht die Wirkung des Projekts: "Die Pakete waren – wie immer – prachtvoll und haben unseren Leuten und den 'Juden-Rettern' sehr viel Freude gebracht. (…) Herzlichen Dank für ihre Liebesgaben. Beim Öffnen der Pakete sah ich manche Tränen in den Augen, als sie sich davon überzeugten, dass Kinder die Pakete packten. Nach meinem Ermessen ist das die wichtigste Reaktion." (SK)