Direkt zum Inhalt springen

Sie befinden sich: Startseite » Service » Datenbank

Demokratisch Handeln - Projekt 233/11

Einfach Esther – Eine Eppendorfer Lebensgeschichte


Themen:

  • NS-Geschichte
  • Geschichte, Lokalgeschichte, etc.

Der Film "Einfach Esther – Eine Eppendorfer Lebensgeschichte" beschreibt das Leben der Zeitzeugin Esther Bauer. Richard Haufe-Ahmels aus Hamburg, heute 17 Jahre alt, drehte diesen Film anlässlich des Disputs über die Platzbenennung des Eppendorfer Platzes in Hamburg.Esther Bauer ist die einzige Überlebende der jüdischen Familie Jonas, die unweit des Eppendorfer Platzes bis zu ihrer Vertreibung in Hamburg wohnte. "Der Dokumentarfilm setzt sich mit der Geschichte der Zeitzeugin und dem Holocaust auseinander und portraitiert die aussergewöhnliche Persönlichkeit Esther Bauers." Die Arbeiten für den Film begannen im Februar 2009. Bis zum Oktober 2010 begleitete Richard Haufe-Ahmels die Zeitzeugin "mit der Kamera zu Veranstaltungen und Gesprächen, in Schulklassen und an die Orte ihrer Kindheit in Eppendorf." Er besuchte sie in New York und interviewte Freunde und Historiker, die sich mit Esther Bauers Geschichte auseinandergesetzt haben. Der Gymnasiast beleuchtet nicht nur Frau Bauers Schicksal während des Nationalsozialismus, ihren Weg durch die Konzentrationslager Theresienstadt, Auschwitz, Freiberg und Mauthausen, sondern auch ihre Erlebnisse im Nachkriegsdeutschland. So musste sie feststellen, dass der deutsche Arzt, der ihr und ihrer Familie die Wohnung weggenommen hatte, auch weiterhin unter englischer Besatzung dort wohnen bleiben durfte. "Esther wurde vorgeschlagen, zur Untermiete zu wohnen." Bald darauf wanderte sie in die USA aus. Richard selbst sagt zu seinem Film: "Als letzte Generation, die noch die Möglichkeit hat, Zeitzeugen persönlich kennenzulernen, und auf Grundlage dessen selber zu forschen, halte ich es für wichtig, sich mit dem Thema Holocaust auseinanderzusetzen und Zivilcourage zu zeigen. […] Für mich ist es wichtig, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, da ich das Gefühl habe, im Schulunterricht wird zunehmend eine Komponente vergessen: Schüler lernen unheimlich viele Fakten und lesen unvorstellbare Zahlen, aber lernen in der Regel nicht den einzelnen Menschen und sein Schicksal kennen." Richard Haufe-Ahmels hat mit seinem Film hohes gesellschaftliches Engagement bewiesen sowie die Fähigkeit und Bereitschaft sich auch ausserhalb der Schule mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Auch anderen Menschen zuzuhören, deren Geschichte lange Zeit nur wenige interessierte und sich daran zu beteiligen, dass dieses Kapitel nicht in Vergessenheit gerät, gehört zu seinen Stärken. Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass das Engagement und die Arbeit des Jugendlichen mit dazu beitragen konnten, dass sich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. (LM)