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Demokratisch Handeln - Projekt 243/11

"Swing Heil"


Themen:

  • NS-Geschichte
  • Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater

Zur Hamburger Nacht der Jugend führt die Big Band des Charlotte-Paulsen-Gymnasiums gemeinsam mit dem Musik-Profilkurs der Schule das Theaterstück "Swing Heil" auf, welches die Schülerin Lisa Jenkel geschrieben hat. Inhaltlich beruht das Stück auf den Erzählungen ihres Grossvaters zu seiner Zeit als Hamburger "Swing Kid".Anlässlich der Nacht der Jugend im Hamburger Rathaus wollen die Schülerinnen und Schüler ein Theaterstück aufführen. Während der Sommerferien erzählt Lisas Grossvater ihr, wie er als "Swing Kid" das Tanzbein unter dem Alsterpavillon schwang. "Swing Kids" – so bezeichnete sich eine Jugendbewegung während der NS-Zeit, die amerikanische Swing-Musik spielte und hörte. Wegen ihres "unangepassten" Musikgeschmacks wurden sie jedoch von den Nationalsozialisten verfolgt. Beeindruckt von den Erzählungen schreibt Lisa ein Theaterstück für den Auftritt ihrer Klasse im Hamburger Rathaus. Darin kommen die zwei Swing Kids, Harro und Ludwig, mit ihrer Freundin Helene von einem Tanzabend und unterhalten sich über das Swing-Verbot. Ein Junge der Hitler-Jugend bekommt dies mit und verprügelt Harro deswegen. Als seine Eltern erfahren, dass er immer noch zu diesen Tanzabenden geht, befürchten sie Repressalien seitens der Gestapo. Harros Vater nötigt ihn, der Hitler-Jugend beizutreten, damit die Familie verschont bleibt. Als Ludwig und Helene ihren Freund in der Uniform sehen, stellen sie ihn zur Rede, aber Harro beteuert seine Treue für die Swing Kids durch den Gruss "Swing Heil!". Dabei werden sie jedoch von Gestapo-Polizisten belauscht. Im Abspann werden die Schicksale der drei Freunde verlesen. Während Helene in ein Mädchenerziehungsheim gesteckt wird, kommen Harro und Ludwig in das KZ Neuengamme, wo sie bei einem Fluchtversuch erschossen werden. Nachdem Lisa ihren Mitschülern das Drehbuch präsentiert hat, sind diese begeistert. Kurzerhand schliessen sie sich mit der Big Band der Schule zusammen, die auch zwei Bläser für die Hauptrollen stellen. Bis zu den Herbstferien arbeitet die Profilklasse den geschichtlichen Hintergrund des Stückes auf. Dabei werden auch andere künstlerische Darstellungen über die Swing Kids mit einbezogen, wie z.B. ein gleichnamiger amerikanischer Film. Für die Aufführung können die Schüler eine gleichaltrige Tanzgruppe des Bundesjugendballetts sowie dem Hamburger Ballett des TuSch gewinnen. Die Kostüme für die Aufführung erhalten sie als Leihgabe von der Staatsoper. Somit bleibt das gesamte Theaterstück – vom Schreiben des Drehbuchs bis zu seiner Aufführung – in Schülerhand.Zufällig entdeckt ein ehemaliges Swing Kid, Peter Petersen, einen Flyer, auf dem das Theaterstück angekündigt wird, und nimmt Kontakt zur Theatergruppe auf. Als das Stück am 11. November 2011 uraufgeführt wird, befindet sich auch Herr Petersen im Publikum, der sich im Anschluss für eine Diskussion bereit erklärt. Nach der erfolgreichen Aufführung können die Schüler Herrn Petersen und Lisas Grossvater darüber hinaus als Zeitzeugen für ein weiteres Schulprojekt gewinnen, bei dem Zeitzeugen aus der Geschichte Hamburgs während des Nationalsozialismus erzählen. Ausserdem planen die Schüler eine weitere Aufführung des Stückes sofern sie einen Termin mit dem Hamburger Ballett finden können. (LR)

Kontaktdaten:

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Charlotte-Paulsen-Gymnasium
Neumann-Reichardt-Strasse 20
22041 Hamburg

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