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Demokratisch Handeln - Projekt 145/10

Transportierte Erinnerung: Eine Ausstellung


Themen:

  • NS-Geschichte
  • Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater
  • Schulzeitung, Medien, Öffentlichkeit

Im Rahmen des Projektes "Transportierte Erinnerung: Eine Ausstellung" fand sich eine heterogene Schülergruppe der Fachklasse "Kunst und Kultur" der Klassenstufe 8 und des Kunstkurses der elften Jahrgangsstufe zusammen, um eine neue Form der Erinnerung zu finden und zu erproben. Produktiv setzten sich die 45 Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Kunstprojektes mit dem Schicksal der jüdischen Familie Guggenheim aus Hamburg auseinander, um gemeinsam Erinnerung zu fördern und zum Nachdenken über die eigene Herkunft und die eigenen Einstellungen zu allem, was im Umfeld als fremd empfunden wird, anzuregen. Nur der Mensch, der seine Wurzeln kennt, kann Persönlichkeit entwickeln, und nur der Mensch, der aus den Erfahrungen der Geschichte lernt, kann Wiederholungen der Fehler vermeiden. Die Malschule in der Hamburger Kunsthalle und der Verein SterniPark e.V., der 2007 die Villa der jüdischen Familie für eine Kindertageseinrichtung des Vereins erworben und im Keller ein bislang unbekanntes Versteck der jüdischen Eigentümer aus nationalsozialistischer Zeit entdeckt hatte, sowie die Landeszentrale für Politische Bildung unterstützten die Schüler bei ihrer Arbeit. Das Projekt bot Möglichkeiten des fächer- und in Ansätzen jahrgangsübergreifenden Unterrichts: Die älteren Teilnehmer konnten ihr bisher gesammeltes Wissen im Themenkreis "Ausgrenzung und Verfolgung" in einen neuen Zusammenhang nutzen und erweitern, die jüngeren Schüler fanden einen ersten Zugang zur Thematik. Die Schülergruppe lernte mit dem Projekt Wege für ein tolerantes Miteinander kennen. Die Geschichte der deutschen Juden zeigt eine Abfolge von Einschüchterung und Ausgrenzung mit beispiellosen Konsequenzen. Hier setzte das Projekt an: Indem es dazu aufforderte, einer Neuauflage solcher Zustände auf kleinster Ebene – bei einer Schule bzw. Klasse – den Boden zu entziehen. Bei der vielseitigen Recherche zur Geschichte der jüdischen Familie (u.a. Besuch des Auswanderermuseums BallinStadt) wurden die Schüler besonders vom Dokumentarfilmer Jens Huckeriede ("Ab nach Rio – Die Guggenheim Akte") gefördert. Im Unterricht entstanden 45 Entwürfe – teils als massstabsgetreue Miniaturen – für die Installation des Kellerraums in der ehemaligen Villa der Guggenheims, von denen dann nach weiteren Impulsen Huckeriedes und der Leiterin der Malschule acht Entwürfe realisiert wurden. Höhepunkt des Projekts war die Ausstellung "Transportierte Erinnerung" in der Villa Guggenheim am 4. November 2010 mit etwa 70 bis 80 Gästen und Pressevertretern. (IT)

Kontaktdaten:

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Stadtteilschule Walddörfer
Ahrensburger Weg 30
22359 Hamburg

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