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Demokratisch Handeln - Projekt 146/10

Mahnmal KZ Wandsbek


Themen:

  • NS-Geschichte
  • Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater

Stefan Romey erforscht seit vielen Jahren die Geschichte des ehemaligen KZ-Aussenlagers Drägerwerke in Wandsbek. Nach zähem Ringen gelang es, eine kleine Gedenkstätte am Ort der Verfolgung zu errichten. Die Schülerinnen und Schüler des Kunstkurses der Jahrgangsstufe 10 des Charlotte-Paulsen-Gymnasiums erstellten mehrere Modelle eines Mahnmals, das an das Frauenkonzentrationslager Hamburg-Wandsbek erinnern soll. Unter der Leitung ihres Lehrers Jörg Otto Meier informierten sich die Jugendlichen im und ausserhalb des Unterrichts ausführlich über die Entstehungsgeschichte des Lagers. Auf dem ehemaligen Gelände trafen sie sich mit Stefan Romey. Er erläuterte den Mädchen und Jungen die Lage und den Aufbau des Lagers, die Lebenssituation der Häftlinge und die Arbeitsbedingungen in der benachbarten Produktionsstätte des Drägerwerkes. Die Schüler nahmen ausserdem Kontakt zu Zeitzeugen auf und luden sie in ihren Unterricht ein. Das Gespräch mit den ehemaligen Häftlingsfrauen war für alle sehr beeindruckend. Sie regten die Jugendlichen zu neuen Überlegungen bezüglich der Gestaltung des Mahnmals an. Über mehrere Monate arbeiteten die Schüler in Partner- und Gruppenarbeit an ihren Entwürfen. Es entstanden 15 Vorschläge, in denen sich nicht nur das Interesse an der Geschichte, sondern auch künstlerisches Talent widerspiegelt. Eine Jury, in der auch Herr Romey sass, bewertete die Entwürfe. Ein wichtiges Kriterium war, dass das jeweilige Modell auch tatsächlich gebaut werden kann. Die Schülerinnen Chiedza Busse und Monique du Mont gewannen den Wettbewerb. Mithilfe von Spenden konnte das Mahnmal nach ihrem Modell gebaut und bereits am 30. Oktober 2010 eingeweiht werden. Die Schülerinnen wählten für ihren Entwurf die Symbole Dreieck und Ketten. Sie verbanden die Dreiecke, die für die verschiedenen Häftlingsgruppen stehen, miteinander. Die Kette ist demnach nicht mehr das Symbol für Unterdrückung, sondern steht für die fest verbundene Gemeinschaft, die trotz des NS-Terrors zusammenhält. Mit ihrem Mahnmal haben die Jugendlichen einen Ort der Erinnerung geschaffen, der von ortsansässigen Besuchern und auswärtigen Gästen gleichermassen angenommen wird. (JS)

Kontaktdaten:

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Charlotte-Paulsen-Gymnasium
Neumann-Reichardt-Strasse 20
22041 Hamburg

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