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Demokratisch Handeln - Projekt 150/10

Warum tut unsere Gesellschaft nichts für sie? Das Leben eines illegalen Teenagers


Themen:

  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten

Die drei 14-jährigen Schülerinnen Marie, Fatima und Mehria aus Hamburg beschäftigten sich mit dem Schicksal der 16-jährigen Elisabeth aus Ecuador. Elisabeth lebt seit 2002 illegal in Deutschland. Für die deutschen Behörden existiert sie nicht. Ständig lebt sie in der Angst, entdeckt und abgeschoben zu werden. Als junger Mensch, der sich noch in der Ausbildung befindet, kann sie es sich derzeit nicht vorstellen, nach Ecuador zurückzugehen. Schätzungsweise teilen 500.000 bis 1,5 Millionen Menschen Elisabeths Schicksal. Gerade Kinder und Jugendliche leiden sehr oft unter dem alltäglichen Leben in der Illegalität. Marie, Fatima und Mehria fragten sich, warum die Gesellschaft nicht mehr für diese Menschen tut. Bei ihren Nachforschungen trafen sie u.a. auf den Pastor der Latino-Gemeinde, zu der auch Elisabeth gehört. Der Geistliche und seine Mitarbeiter versuchen in erster Linie, eine geistige Heimat für die sich oftmals entwurzelt fühlenden Menschen zu schaffen. Ausserdem steht er ihnen im Alltag, z.B. bei Behördengängen oder Arztbesuchen zur Seite. Immer am Monatsanfang sammelt die Gemeinde Lebensmittel und Kleidung, die dann je nach Bedarf aufgeteilt wird. Die Menschen bekommen aber nicht nur materielle Hilfe, sondern können hier auch ungestört zwischenmenschliche Beziehungen pflegen. An diesem geschützten Ort müssen sie keine Angst vor Entdeckung haben. Über das Gespräch mit dem Geistlichen hinaus interviewten die Schülerinnen auch Elisabeth. Sie erfuhren, dass Elisabeth nicht selbst entscheiden konnte, nach Deutschland zu gehen. Weil sie 2002 noch minderjährig war, musste sie ihrer Mutter folgen. Inzwischen schätzt Elisabeth das Leben in Deutschland und wäre gern ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft. Sie geht zur Schule und hat sich einen kleinen Bekanntenkreis aufgebaut. Nach dem Abschluss der Schule kann sie sich eine Rückkehr nach Ecuador vorstellen. Bis dahin lebt sie in ständiger Angst vor Entdeckung. Durch ihre Recherchen gelangten Marie, Fatima und Mehria zu der Einsicht, dass die Legalisierung illegal nach Deutschland eingewanderter Menschen kein einfacher Prozess ist. Dennoch zeigten sie auch ihr Unverständnis, dass gerade Kinder und Jugendliche in ein nicht altersgemässes Leben gezwungen werden. Mit ihrem Projekt wollen sie nicht nur ein Nachdenken, sondern eine offene Diskussion über das Thema anregen. (JS)

Kontaktdaten:

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Gymnasium Osterbek
Turnierstieg 24
22179 Hamburg

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