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Demokratisch Handeln - Projekt 177/09

Musikerschicksale in der NS-Zeit – Verfolgt, verfemt, vertrieben


Themen:

  • NS-Geschichte
  • Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater
  • Krieg/Frieden

Eine Gruppe von fünf Schülern der renommierten Hamburger Gelehrtenschule Johanneum präsentiert eine Arbeit, die sich mit den Schicksalen jüdischer Musikerinnen und Musiker auseinandersetzt.Auslöser dieser Projektarbeit ist der Musikwettbewerb "Jeunesses Musicales", der im Jahr 2008 einen Themenschwerpunkt "Verfemte Musik" auslobt. Dort können Schüler des Johanneums beim "Pädagogischen Tag" Referate zu beispielhaften Schicksalswegen solcher Personen halten. Sie werden sodann eingeladen, eine Konzertreise der Preisträger des Wettbewerbs zu begleiten und Zeitzeugengespräche zu führen. Schon einen Monat nach dem ersten Referat regt der Leiter des Schweriner Musik-Konservatoriums an, aus den erarbeiteten Daten eine Ausstellung für das "Museum of Tolerance" in Los Angeles zu erarbeiten und dann auch vor Ort zur Eröffnung zu begleiten. In der Jahrgangsstufe 10 kommen die beiden Schüler, die bereits die ersten Arbeitsschritte verantwortet haben, zusammen mit vier weiteren nach einer Auslosung zum Zug und übernehmen dieses Projekt. Im Februar 2009 präsentieren die Schüler erste Ergebnisse ihrer Arbeit im Hamburger Warburg-Haus bei der "Woche des Gedenkens" in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord. In der zweiten April-Hälfte reisen sie zur Ausstellungspräsentation nach L.A. und halten dort auch kleine Vorträge zu ihren recherchierten Biografien. Sie können in Pacific Pallisades, dem Zentrum der deutschen Exilanten aus Literatur, Musik und Kunst während der Nazizeit, die Villa Arnold Schönbergs besuchen und mit dessen Sohn sprechen. Im Juni präsentieren sie die Arbeiten abschliessend im Johanneum. Weitere Veranstaltungen und Teilschritte – wie beispielsweise ein Zeitzeugengespräch mit der Musikerin Eva Hermannova und eine Veranstaltung in der Talmud-Tora-Schule in Hamburg werden durchgeführt.Die Schüler sind aufgrund einer Initiative, die von den Musiklehrern der Schule kommt, in einen Sog grossen Interesses und herausragender Präsentationschancen gekommen, den sie wiederum souverän bewältigen und mit gut recherchierten und professionell aufbereiteten Ausstellungstafeln engagiert und geschickt untermauert haben. Das Projekt, eine prägende Erfahrung für die sechs Zehntklässler, führt in der Schule und in Hamburg zu weiteren Folgeunternehmungen. Es verdeutlicht in der Öffentlichkeit eindrucksvoll, wie schwerwiegend nebst allen existenziellen Katastrophen die Nazi-Ideologie auch für die Intellektuellen und die Musikszene in Deutschland gewesen ist. (WB)

Kontaktdaten:

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Gelehrtenschule des Johanneums
Maria-Louisen-Strasse 114
22301 Hamburg

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