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Demokratisch Handeln - Projekt 176/09

Ein unerkannter Held – Das Leben des Georg Mewes


Themen:

  • NS-Geschichte
  • Kommune, lokales Umfeld

Im Rahmen des Geschichtswettbewerbes der Körber-Stiftung "Helden – verehrt, verkannt, vergessen" widmen sich drei Schülerinnen des Gymnasiums Buckhorn aus Hamburg dem Leben von Georg Mewes. Die Mädchen wollen mit ihrem Projekt auf einen Mann aufmerksam machen, der sich nicht von der Ideologie der Nationalsozialisten vereinnahmen liess und seine Courage mit dem Leben bezahlte. Georg Mewes aus Wohldorf bei Hamburg verstarb angeblich infolge einer akuten Herzschwäche am 1. Januar 1944 im KZ Buchenwald bei Weimar.Durch einen Lehrer werden Josephine Lindemann, Marina Dietz und Johanna Geyer auf den Geschichtswettbewerb aufmerksam. Sie stellen sich zunächst die Frage, worüber sie berichten sollen. Hilfe bekommen sie von Eva Lindemann, Josephines Mutter. 2005 findet sie gemeinsam mit ihrer Tochter auf einem Abrissgrundstück das Original der Aufzeichnungen von Georg Mewes’ Vater. Frau Lindemann interessiert sich für die Familiengeschichte und setzt sich mit der Grosscousine von Georg Mewes, Frau Uta Schröder, in Verbindung. Von ihr erhält sie das getippte Manuskript und tauscht es gegen das Original ein. Beim Lesen des Textes stösst Frau Lindemann auf den jungen Georg Mewes und seine Lebensgeschichte. Sie möchte sich für die Verlegung eines Stolpersteines einsetzen, um an den couragierten Mann zu erinnern. Frau Lindemann verwirklicht ihr Vorhaben jedoch nicht und übergibt ihre Ergebnisse stattdessen an die drei historisch interessierten Schülerinnen.Um die Lebensstationen von Georg Mewes zu rekonstruieren, treffen sich die Mädchen mit Uta Schröder und recherchieren beim Verein "Verfolgter des Naziregimes" sowie im Staatsarchiv Hamburg. Sie erfahren, dass Georg Mewes in Wohldorf geboren und aufgewachsen ist. Auf einem Gut verlebte er eine glückliche Kindheit und konnte mit der finanziellen Unterstützung des Gutsbesitzers studieren. Er wurde Architekt. Schon während des Studiums wurde er aufgefordert, in die NSDAP einzutreten. Georg lehnte ab und begründete dies seinem Vater gegenüber mit dem mangelnden Verständnis für die Ideologie der Nationalsozialisten. Während seiner Tätigkeit als Bauleiter lebte und arbeitete Georg Mewes u.a. in Berlin und Oslo und seine kritische Haltung gegenüber der politischen Situation in Deutschland wuchs weiter. Im Februar 1943 wurde er schliesslich von der Gestapo verhaftet und ohne Prozess ins KZ Fuhlsbüttel gebracht, im Februar erfolgte die Überführung ins KZ Buchenwald. Die Eltern erfuhren am 2. Januar 1944 von Georgs Tod.In ihrer Projektarbeit dokumentieren die Schülerinnen den Lebensweg eines mutigen Mannes, der Zeit seines Lebens für seine Überzeugung eingestanden hat. Mithilfe einer Patenschaft des Lions Clubs Walddörfer erreicht die Gruppe, dass der geplante Stolperstein im November 2009 verlegt wird. Mit ihrer Arbeit setzen die Mädchen ein Zeichen für aktives demokratisches Handeln. Die Schülerinnen bewerben sich mit ihrem Projekt auch beim Bertini-Preis 2009, den die Stadt Hamburg regelmässig an junge Menschen vergibt, die sich für ein solidarisches Zusammenleben in Hamburg engagieren. (JS)

Kontaktdaten:

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Gymnasium Buckhorn
Im Regestall 25
22359 Hamburg

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