Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 115/09

Natur und Umwelt gemeinsam begreifen – Ein Schüleraustauschprojekt zwischen den Städten Hamburg und Nowosibirsk

Themen:

• Schulpartnerschaft
• Ökologie
• Service-Learning

Das Projekt "Natur und Umwelt gemeinsam begreifen" entwickelt sich aus einer deutsch-russischen Jugendbegegnung, die im Jahr 2008 von einem ehemaligen Mitglied der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch und jetzigem Projektleiter organisiert wird. 150 Jugendliche aus Deutschland fahren mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Nowosibirsk, um dort gemeinsam mit 150 russischen Jugendlichen im Rahmen eines Jugendcamps am 1. August 2008 eine totale Sonnenfinsternis zu erleben. Ziel der Begegnung ist ausserdem, Partnerschaften zwischen Deutschland und Nowosibirsk aufzubauen. Für die Gesamtschule Bergedorf und für das Waldörfer Gymnasium knüpft der Projektleiter Kontakte zum Gymnasium Nummer 6 in Akademgorodok mit dem Wunsch, Austauschprojekte durchzuführen, die Naturwissenschaften, Ökologie und die russische Sprache befördern. Im Februar 2009 sind 17 Schülerinnen und Schüler im Alter von zehn bis 19 Jahren in Hamburg zu Gast. Drei Tage verbringen sie gemeinsam mit ihren deutschen Partnern im Deutschen Elektronen-Synchroton (DESY) in Hamburg. Bei einer Führung durch die Arbeitswelt eines Elementarteilchenphysikers lernen sie Teilchenbeschleuniger, Detektoren und verschiedene Experimente mit Elektronen und Protonen kennen. In den Schülerlabors im DESY erarbeiten sich die Jugendlichen, unterstützt von russischsprachigen Studierenden, gemeinsam experimentelle Grundlagen und führen eindrucksvolle Versuche zum Thema "Vakuum und Radioaktivität" durch. Anschliessend präsentieren einige Teilnehmer ihre Ergebnisse in Kurzvorträgen. An zwei Tagen nehmen die Schüler ausserdem am Unterricht teil. In ländergemischten Gruppen beschäftigten sie sich beispielsweise mit dem Ökosystem eines Nebenarms der Elbe, seinem Tier- und Pflanzenbestand sowie dem Hochwasserschutz. Bei ihren Rechercheaufgaben werden sie angeleitet und unterstützt, bei der inhaltlichen Gestaltung und Dokumentation des Projektes durch Redakteure des deutsch-russischen Jugendportals "www.to4ka-treff.de" medienpädagogisch begleitet. Ende Oktober reisen 14 Jugendliche und drei Begleiter zum Gegenbesuch nach Akademgorodok. Die ebenfalls Ende Oktober eingereichte Dokumentation enthält verständlicherweise nur das Programm des Jugendaustausches.Bemerkenswert an diesem Projekt ist, dass Schülerinnen und Schüler unabhängig von Sprachkompetenz, Alter und Herkunft gemeinsam experimentieren und naturwissenschaftliche Aufgabenstellungen bearbeiten. In der Konzentration auf die inhaltliche Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Aufgaben und Fragen verschwinden interkulturelle Unterschiede und Barrieren. Verschiedene Kompetenzen und Fähigkeiten, zum Teil bedingt auch durch unterschiedliche Schulsysteme, ergänzen sich gewinnbringend. Ältere Jugendliche übernehmen wie selbstverständlich Verantwortung für jüngere Teilnehmer. Ähnliche Projekte sollen zwischen weiteren deutschen und russischen Schulen in Kooperation mit Schülerlaboren der Helmholtz-Gesellschaft in anderen Bundesländern initiiert werden. (TT)