Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 74/09

Theaterstück "Eine afghanische Hochzeit mit Hindernissen" – Für die Selbstbestimmung von jungen Frauen und Männern in der Frage der Eheschliessung (Neuauflage)

Themen:

• Geschlechtergerechtigkeit und Gender-Sensibilität
• Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater
• Zusammenleben, Migration, Minderheiten

19 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 des Wahlpflichtkurses "Darstellendes Spiel" der Gesamtschule Mümmelmannsberg und der Gesamtschule Horn führen das bereits bestehende Theaterstück "Eine afghanische Hochzeit mit Hindernissen" erneut auf. Ideenvorlage des Theaterstücks ist das 1926 uraufgeführte Stück die "Die Kleinbürgerhochzeit" von Bertolt Brecht. Das Theaterstück wird von den beteiligten Schülerinnen und Schülern verändert und durch weitere Szenen ergänzt. Aus der Vorlage entwickeln die jungen Künstler eine Variante, die in der heutigen Zeit spielt und die multikulturelle Lebensrealität der beteiligten Schüler aufnimmt und darstellt. Das Stück handelt von der jungen Afghanin Shabnam, die sich in Sean, einen jungen Mann aus Ghana verliebt und von ihm ein Kind erwartet. Die Familien der Liebenden wissen von deren Beziehung nichts. Als sich der junge Afghane Reza in Shabnam verliebt und deren Eltern um das Arrangieren einer Heirat bittet, zeigen sich die verschiedenen Konflikte auf, vor denen die junge Frau steht. Shabnam wagt es nicht, ihren Eltern zu widersprechen, und ihr Schweigen wird von diesen als stille Zustimmung wahrgenommen. Bei der Hochzeitsfeier von Shabnam und Reza kommt zufällig Sean dazu. Schockiert über die Hochzeit rutscht ihm vor allen Hochzeitsgästen heraus, dass Shabnam von ihm schwanger ist. Es entsteht ein Tumult, dessen Ausgang nicht gezeigt wird. Stattdessen wird die Szene zurückgedreht. Shabnam lehnt das Ansinnen von Reza ab und berichtet ihren Eltern von Sean und der Schwangerschaft. Es kommt zum Bruch mit der Familie. Shabnam und Reza heiraten im kleinen Kreis. Später kommt es zu einer Versöhnung mit der Familie.Das Stück handelt vom gesellschaftlich brisanten und aktuellen Thema der arrangierten Ehen und der Zwangsheirat im muslimischen Umfeld und stellt sich dem auf kreative Weise. Die jungen Schauspieler setzen sich mit ihrem Theaterstück für die Selbstbestimmung bei der Partnerwahl sowie für die Selbstbestimmtheit in der vorehelichen Liebe ein. Die beteiligten afghanischen Schülerinnen und Schüler ermöglichen den Zuschauern zusätzlich einen Einblick in die afghanische Kultur, da die Sitten und Gebräuche rund um eine afghanische Hochzeit unter anderem mit authentischen Requisiten gezeigt werden. (MF)