Demokratisch Handeln

Demokratisch Handeln - Projekt 54/09

Schüler gestalten Graffiti zum Schutz der Erde in Sarajevo und Hamburg und führen Zeitzeugen-Interviews in Sarajevo zu den Auswirkungen des Krieges auf dem Balkan

Themen:

• Ökologie
• Europa
• Krieg/Frieden

16 Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Stellingen und der Ida Ehre Gesamtschule (beide Hamburg) sowie 16 Schüler des Vierten Gymnasiums in Ilidza/Sarajevo (Bosnien und Herzegovina) engagieren sich in einem Kooperationsprojekt, das in einer mehrjährigen Tradition engagierten, auf Völkerverständigung und gemeinsame Projektarbeit zielenden Schüleraustausches steht. Denn bereits seit 2005 fliegen Schüler der Gesamtschule Stellingen von Hamburg nach Sarajevo zum Schüleraustausch, seit 2006 in Kooperation mit der Ida Ehre Gesamtschule. In jedem Austauschjahr widmen sich die Schüler einem Projekt. Gegenwärtig geht es – in Fortführung einer Projektidee der letzten beiden Jahre – um eine weitere Initiative zur Aufarbeitung und bildnerischen Darstellung der gegenwärtigen Umweltbedrohungen und der Möglichkeiten zum Umweltschutz. Zwei Wochen leben die Teilnehmer in Gastfamilien, lernen die Kultur und das Land ihrer Partnerschüler kennen und arbeiten mit ihnen gemeinsam am ökologischen Projekt. Das Graffiti-Projekt zum Klimaschutz unterstützen Freimut Duve, der ehemalige Medienbeauftragte der OSZE für den Balkan, und der französische Künstler Darco. An vier Wänden der Schule in Sarajevo sprayen die Schüler Wappen: ein Stundenglas, durch das die Erde zerrinnt, eine Erde als Zeitbombe mit den Slogans "We can Stopp the Countdown" und "We’ve only got one planet", eine Faust, die die schmelzende Erde attackiert. Neben zahlreichen Ausflügen und der Graffiti-Kunstgestaltung führen die Beteiligten Diskussionen über den Frieden und das Zusammenwachsen Europas. Wegen des Ausreiseverbots für die bosnischen Schüler aufgrund der Schweinegrippe gestalten die deutschen Schüler in Hamburg ausnahmsweise alleine ein 170m2 grosses Wandbild mit Denkanstössen zum Schutz der Erde. Der Fokus des gesamten Austauschprojekts liegt auf der Völkerverständigung und der gemeinsamen Arbeit, denn die Schüler engagieren sich für eine Partnerschaft der Städte als Schritt in ein gemeinsames Europa. Daher ist das Motto für Lesungen zum Projekt "Chancen für die Jugend in Europa". Für 2010 ist bereits der nächste Austausch mit Schülern aus Hamburg und Sarajevo geplant – immer mit dem Bewusstsein, dass die Krisenstaaten des ehemaligen Jugoslawien inmitten Europas liegen und dennoch verhältnismässig selten Partnerschaften in den deutschen Schulen finden. (IT)