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Demokratisch Handeln - Projekt 6/09

Stolpersteine


Themen:

  • NS-Geschichte
  • Kommune, lokales Umfeld

Seit mehreren Jahren beteiligen sich Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Leipzig an dem europaweiten, vom Aktionskünstler Gunter Demnig ins Leben gerufenen Projekt "Stolpersteine". Ihre Recherchen konzentrieren sich auf deportierte Familien ihres Leipziger Stadtteils Gohlis.Das Projekt "Stolpersteine" existiert bereits seit 1997. Es soll das Schicksal von Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, politisch Verfolgten und Euthanasieopfern im Dritten Reich wieder ins Gedächtnis rufen. Freiwillige recherchieren dazu deren Biografien; Gunter Demnig stanzt die wichtigsten Lebensdaten in eine Messingplatte an der Oberseite eigens angefertigter Pflastersteine, die dann in die Gehwege eingelassen werden. Das gesamte Projekt wird durch bürgerschaftliches Engagement getragen, jeder Pflasterstein hat einen oder mehrere Paten und wird durch Spenden von Privatpersonen, Vereinen, Stiftungen oder Parteien finanziert. Die Stadt Leipzig wird 2006 die 141. deutsche Stadt, die sich am Projekt beteiligt. Die Schüler des Schiller-Gymnasiums sind dabei von Anfang an engagiert, durchschnittlich nehmen 20 Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 bis 12 teil. Sie arbeiten mit dem Archiv Bürgerbewegung e.V., dem Haus Steinstrasse e.V. und der Evangelischen Jugend zusammen. Zunächst finden einige Projekttage zum Thema statt, an denen die Schüler eine Ausstellung zur Deportation jüdischer Mitbürger im Stadtgeschichtlichen Museum besuchen und auf die Archivarbeit im ehemaligen KZ Auschwitz vorbereitet werden. Die Jugendlichen bilden verschiedene Arbeitsgruppen, in denen sie die Lebensdaten ehemaliger Bewohner von Gohlis recherchieren. Im Jahr 2007 stellen sie ihre Aktivitäten an einem "Tag der offenen Tür" ihrer Schule vor; sie treffen sich mit Zeitzeugen und organisieren eine Fahrt nach Auschwitz, wo sie das ehemalige Lager besichtigen und im Archiv arbeiten. Zur Feierstunde am Unabhängigkeitstag des Staates Israel in Berlin werden sie vom Botschafter Israels in Deutschland empfangen. Neben der Dokumentation der Opferbiografien erstellen die Jugendlichen auch eine Fotoausstellung zum Thema "Emotion Auschwitz" an ihrer Schule. In den Jahren 2007 bis 2009 führen sie das Projekt teilweise mit neuen Beteiligten fort, organisieren z.B. ein Benefizkonzert zur weiteren Finanzierung der "Stolpersteine", weitere Fahrten nach Buchenwald und Auschwitz sowie Gespräche mit Überlebenden; sie koordinieren ihre Aktivitäten dabei stets mit den beteiligten Vereinen. Ihre Arbeitsergebnisse dokumentieren sie regelmässig in Ausstellungen an ihrer Schule und an den wiederkehrenden "Tagen der offenen Tür" sowie in Präsentationen z.B. beim 4. Sächsischen Jugendgeschichtstag.Bis in das gegenwärtige Jahr 2009 engagieren sich Schüler des Schiller-Gymnasiums in wechselnder Zusammensetzung im Projekt "Stolpersteine", für das sie erfolgreich eine Förderung der Stiftung Demokratische Jugend eingeworben haben. Sie haben bisher 16 Opferbiografien recherchiert und dokumentiert, die wiederum in 16 Stolpersteinen niedergelegt wurden. Aktuelle Aktionen umfassen eine Mahnwache sowie weitere Gespräche mit potenziellen Sponsoren. (KB)

Kontaktdaten:

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Friedrich-Schiller-GymnasiumProjektgruppe "Stolp
Elsbethstrasse 2-4
04155 Leipzig

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