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Demokratisch Handeln - Projekt 181/08

Der Engel der Gefangenen


Themen:

  • NS-Geschichte
  • Praktisches Lernen, Kunst, Ästhetik, Theater

In diesem Projekt geht es um das Gedenken und die Erinnerung an Hiltgunt Zassenhaus, die 1935 am heutigen Allee-Gymnasium ihr Abitur erwarb. Die Medizinerin und spätere Ehrensenatorin der Universität Hamburg hat während der NS-Diktatur Hilfe für skandinavische politische Gefangene geleistet und dabei viele Menschenleben gerettet, was ihr den Beinamen "Engel von Fuhlsbüttel" eingebracht hat. Anlass für das aktuelle Schulprojekt ist der vierte Todestag von Frau Zassenhaus am 20. November. Die mit dem Unternehmen verbundene Absicht zielt darauf, die Schülerinnen und Schüler an Zivilcourage in schwieriger Zeit zu erinnern und ihnen durch selbstständige Recherche Konturen von Wertorientierung und Vorbild zu vermitteln.Mit welchen Schritten wurde das Projekt umgesetzt? Die Schüler erarbeiten eine Broschüre über das Leben und das Engagement von Frau Zassenhaus. Sie inszenieren eine Bühnenfassung von deren Buch "Ein Baum blüht im November" – einem Bericht über ihre Hilfsaktionen während der nationalsozialistischen Diktatur, der vor rund 20 Jahren von einer Lehrerin der Schule dramatisiert worden war – und setzen sich im Kunstunterricht mit der künstlerischen Umsetzung des Themas Erinnerung und Gedenken auseinander. In Zusammenarbeit mit der Bildhauerin Doris Waschk entsteht zudem ein Gedenkrelief für Frau Zassenhaus und ihre Zivilcourage, dessen Enthüllung Mitte Dezember 2008 an der Schule von einer Ausstellung der Gedenkstätte Neuengamme begleitet wird. Zugleich lädt die Schule zur öffentlichen Ausstellung über Leben und Werk von Hiltgunt Zassenhaus ein. Das Theaterstück wird ebenfalls Anfang Dezember in der Schule aufgeführt.In einer eigens für dieses Projekt eingerichteten Arbeitsgruppe der zehnten Klassen arbeiten zunächst zehn Schüler mit der Perspektive, die Basisinformationen für die Gedenkbroschüre zusammenzustellen. Im Projektverlauf weitet sich die Sache dann erheblich aus und bezieht zur Dokumentationszeit mehrere Fachbereiche, eine grosse Zahl an Schülern sowie ausserschulische Partner ein.Das Projekt befindet sich im Kontext verschiedener Arbeitsansätze der Schule, die sich mit den Voraussetzungen, dem Verlauf und insbesondere den Folgen der nationalsozialistischen Geschichte Deutschlands auseinandersetzen – von kontinuierlichen Besuchen der jüdischen NS-Zeitzeugin Herta Grove-Levi bis hin zum Friedensprojekt für den Mittleren Osten "Die Allee-Tauben". Zugleich zeichnen sich Ansätze für eine Fortführung geschichts- und politikorientierter Projektarbeit ab, die curricular bis in den Fachbereich Deutsch hineinreichen. (WB)

Kontaktdaten:

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Gymnasium Allee Altona
Max-Brauer-Allee 83-85
22765 Hamburg

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