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Demokratisch Handeln - Projekt 178/08

Deportation der Roma und Sinti


Themen:

  • NS-Geschichte
  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten

Die Gruppenarbeit zweier Schülerinnen dokumentiert ein schülerbezogenes Anschlussprojekt an frühere Arbeiten, die die Jugendlichen im Jahr 2002 in einem "Klassenweg" zur NS-Zeit in Hamburg mitgestaltet und über die sie seinerzeit in der Schülerzeitung berichtet haben. Im Mittelpunkt der aktuellen Arbeiten stehen zwei individualbiografische Recherchen zur Deportation von Roma und Sinti.Die Reportage "Ich weinte, weil meine Eltern weinten" fokussiert sich auf ein Interview mit einem Sinti – dem Hamburger Musiker Karl-Heinz Weiss – dessen Eltern deportiert worden waren. Die Schülerinnen erarbeiten auf dieser Basis eine ganze Seite der in Blick auf die lokale NS-Aufarbeitung kritischen Jugendzeitschrift "Step21 – Weisse Flecken". Diese ist redaktionell geschickt gestaltet mit einer Reportage, Originalquellen der NS-Zeit aus Hamburg und einem Kommentar, in dem sie ihre Erfahrungen bündeln: "Wir werden uns mit dem Thema weiter beschäftigen. Denn es ist auch an uns, die noch immer bestehenden Vorurteile gegen die Roma und Sinti aufzuheben. Der Völkermord, der an ihnen verübt wurde, darf niemals vergessen werden."In der Arbeit "Elses Geschichte" werden ein Interview der beiden Schülerinnen mit der Hamburgerin Else Baker sowie Ausstellungsaktivitäten dokumentiert. Über ihre Lebensgeschichte – sie wurde als achtjähriges Zigeunermädchen 1944 nach Auschwitz deportiert – hat der Autor Michael Krausnick 2007 ein Kinderbuch zum Thema der Deportation von Sinti und Roma veröffentlicht. Die beiden jungen Frauen haben darüber hinaus Lesungen begleitet und Ausstellungen zum Thema verantwortet.Die beiden Schülerinnen haben das Thema des NS-Völkermordes an Sinti und Roma auf die Auseinandersetzung mit Biografien bezogen und dabei – v.a. in Blick auf die geschichtlich anspruchsvolle Dimension – durchaus auch die Erfahrung gemacht, dass sie nicht überall ernst genommen werden mit ihrem Anliegen, die Ausgrenzung und Ermordung dieser Volksgruppen sichtbar zu machen und die dahinter liegenden Mechanismen des Totalitarismus zu verstehen. Presse und Medien in Hamburg aber haben die Arbeiten der Schülerinnen umfassend gewürdigt. (WB)

Kontaktdaten:

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Gesamtschule Stellingen
Brehmweg 60
22527 Hamburg

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