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Demokratisch Handeln - Projekt 215/07

Roma-Gruppe


Themen:

  • Zusammenleben, Migration, Minderheiten

Seit März 2003 besteht in Hamburg eine Roma-Gruppe. Diese setzt sich vorwiegend aus Schülerinnen und Schülern der Schule Arnkielstrasse zusammen, die in Unterkünften für Asylsuchende wohnen. Die Gruppe bietet Roma-Kindern und -Jugendlichen einen geschützten Raum mit einer Wohlfühlatmosphäre, wo sie Hausaufgaben machen, spielen, reden und Projekte, wie z.B. Geschichten- und Märchenbücher schreiben oder an Aktivitäten im Stadtviertel teilnehmen, verwirklichen können. Dabei arbeiten die Gruppenmitglieder sehr eng mit den Eltern zusammen und bieten Unterstützung bei Verwaltungsangelegenheiten, bei der Erlangung von Aufenthaltsdokumenten, bei der Wohnungs- und Arbeitsplatzsuche sowie bei Fragen der Ernährung und Gesundheit. Im Mittelpunkt der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen steht die individuelle Förderung.Tatkräftig wird die Gruppe von zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, 19 und 20 Jahre alt, unterstützt. Sie helfen jungen Migranten mit und ohne Schulabschluss dabei, Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze zu finden. Darüber hinaus begleiten sie die jungen Menschen im Alltäglichen und helfen ihnen, ein soziales Umfeld und Netzwerk aufzubauen. Im Sommer 2007 engagieren sich die beiden jungen Frauen beispielsweise für einen jungen Armenier, der gerade 18 Jahre geworden ist, Aufenthaltspapiere zu erlangen und innerhalb kurzer Zeit einen dauerhaften Arbeits- oder Ausbildungsplatz vorzuweisen, da er sonst ausgewiesen und von seiner Familie getrennt werden würde. Sie gehen mit ihm in mehrere Betriebe und Beratungsstellen, mobilisieren Bekannte, Freunde und Verwandte des Jugendlichen. Mit Erfolg! Seit dem 01. Oktober 2007 verfügt der junge Armenier über eine Festanstellung und wird in dieser Firma im Februar 2008 auch eine dreijährig Ausbildung beginnen. Somit ist sein Aufenthalt in Deutschland gesichert. Motiviert durch diesen Erfolg arbeiten die beiden jungen Frauen ehrenamtlich in der Roma-Gruppe an ihren neuen Fällen weiter, während sie auf ihre Studienplätze an der Fachschule für Sozialpädagogik warten. (UK)