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Demokratisch Handeln - Projekt 207/07

Vergangen, aber nicht vergessen – Auf den Spuren des Nazi-Terrors in Hamburg-Harburg und Umgebung


Themen:

  • Geschichte, Lokalgeschichte, NS-Geschichte etc.
  • Kommune, lokales Umfeld

Die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses „Auf den Spuren des Naziterrors in Hamburg-Harburg und Umgebung“ der Haupt- und Realschule Hanhoopsfeld untersuchen den gegenwärtigen Umgang mit einem in der Nazizeit aus rassistischen Gründen gelynchten polnischen Zwangsarbeiter.Das ermordete Opfer, der Zwangsarbeiter Julian Mileyski, wurde 1942 wegen sogenannter Rassenschande im Ort Stell gehängt. Eher zufällig, durch ein im Selbstverlag herausgegebenes Buch eines Steller Bürgers, erfahren die 18 Schüler von diesem Verbrechen und beschliessen, den Ort Stell aufzusuchen. Im Rahmen ihrer Kursarbeit haben sie bereits Mahnmale und Gedenkstätten besichtigt, die Lebensgeschichten der auf „Stolpersteinen“ verewigten Namen erkundet und Einzelschicksale Betroffener in ihrer Heimatstadt Hamburg recherchiert. In Stell selbst finden sie keinen Hinweis auf den Lynchmord; das kleine Wäldchen, in dem das Verbrechen geschah, liegt voller Abfall. Daher beschliessen die Schüler zunächst, in einer weiteren Aktion den Müll wegzuräumen. Dann erarbeiten sie einen Fragebogen, mit dem sie von den Steller Bürgern erfahren möchten, was diese über das Verbrechen wissen. Sie stellen fest, dass kaum jemand über die Tat oder den Hinrichtungsort informiert ist. Die Jugendlichen befragen auch Schüler der örtlichen Schule und erfahren, dass diese ebenfalls nichts über den in ihrem Ort ermordeten Menschen wissen. Die Jugendlichen versuchen, ein Interview mit dem örtlichen Bürgermeister zu führen, was dieser jedoch ablehnt. Sie schreiben an das polnische Generalkonsulat und die Gedenkstätte Neuengamme, um herauszufinden, ob noch Angehörige des Ermordeten leben. Viele ihrer Bemühungen stossen auf Ablehnung oder Schweigen. Schliesslich legen die Jugendlichen in einer letzten Aktion einen Kranz in Gedenken an das Opfer auf dem Hinrichtungsplatz nieder.Die aus der Kursarbeit heraus entstandenen Bemühungen der Schüler stellen eine konkrete Auseinandersetzung mit der verbrecherischen Ideologie des Faschismus anhand eines Einzelschicksals dar. Das Desinteresse, auf das die Jugendlichen bei ihren Recherchen immer wieder stossen, zeigt ihnen deutlich, dass auch heute viele die Auseinandersetzung scheuen, und macht ihnen bewusst, wie wichtig Mitgefühl für die Opfer ist. (KB)

Kontaktdaten:

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Haupt- und Realschule Hanhoopsfeld
Hanhoopsfeld 21
21079 Hamburg

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