Direkt zum Inhalt springen

Sie befinden sich: Startseite » Service » Datenbank

Demokratisch Handeln - Projekt 4/07

Fremdarbeiter in Rudolstadt während des Nationalsozialismus


Themen:

  • Geschichte, Lokalgeschichte, NS-Geschichte etc.
  • Kommune, lokales Umfeld

Die Schüler Matthias Hofmann, Florian Ruhs und Christian Weidmann des Staatlichen Gymnasiums Fridericianum Rudolstadt beschäftigen sich im Zeitraum von September 2005 bis Oktober 2006 mit dem Thema „Fremdarbeiter in Rudolstadt während des Nationalsozialismus“ und verfassen dazu eine Seminarfacharbeit. Sie erforschen Schicksale von Fremdarbeitern und betrachten politische, wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Hintergründe am lokalen Beispiel Rudolstadts.Nach ersten Konsultationen mit betreuenden Lehrern und der Eingrenzung des Untersuchungsgegenstands beginnen die Schüler im Oktober 2005 mit den Recherchen zu ihrem Thema: Sie fordern Artikel bei grossen Wochenmagazinen wie „Spiegel“, „Stern“ und „Focus“ sowie Materialien bei der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und der Bundeszentrale für politische Bildung an. Sie durchforsten die Stadtbibliothek Rudolstadt, besuchen Vorträge und wenden sich an Zeitzeugen aus Rudolstadt. Am 10. Mai 2006 kommen sie mit einer Gruppe ehemaliger slowenischer Fremdarbeiter, die in Rudolstadt zu Gast sind, in Kontakt und nehmen an einer Gedenkfeier teil. Ausserdem bereiten sie dafür Interviewbögen vor, die sie den Gästen übergeben. Schon kurze Zeit später erhalten die Schüler zahlreiche ausgefüllte Bögen zurück sowie eine Zeitung des „Vereins der Vertriebenen Sloweniens 1941-1945“, in der ihre Fragen in slowenischer Sprache mit einem Foto von ihnen abgedruckt und die Leser aufgefordert sind, die Fragen zu beantworten. Daraufhin erhalten die Jugendlichen im August ein weiteres Mal Post aus Slowenien. Die niedergeschriebenen Erinnerungen bieten eine Menge Stoff für ihre Seminarfacharbeit. Ausserdem stellen sie fest, dass die Informationen der Slowenen deckungsgleich mit vielen historischen Fakten sind.Das Anliegen der Schüler, mit ihrer Seminarfacharbeit etwas Bleibendes zu schaffen, führt sie dazu, parallel auch eine Vereinsgründung anzubahnen. Der Verein soll den Namen „Zwangsarbeiterschicksale in Rudolstadt e.V.“ tragen und den Zweck verfolgen, die Geschichte der Fremd- und Zwangsarbeiter im Raum Rudolstadt während der NS-Diktatur aufzuarbeiten, ein Archiv einzurichten, Diskussionsforum für Betroffene und Interessierte zu sein sowie sich um den Erhalt des Ehrenmals auf dem Rudolstädter Nordfriedhof zu kümmern. Die Gründungsveranstaltung findet am 11. Januar 2007 statt.Am 16. Januar 2007 schliesslich verteidigen die Schüler erfolgreich ihre Seminarfacharbeit, die sie im Oktober 2006 fertiggestellt haben. An der Veranstaltung nehmen drei der ehemaligen slowenischen Zwangsarbeiter und aufgrund eines Zeitungsartikels zahlreiche Personen aus Rudolstadt teil. Im Rahmen dessen wird gegenüber den Vertretern der Schule der Wunsch geäussert, auch weitere Schüler dazu anzuregen, sich nachfolgend mit dieser Thematik zu beschäftigen. (UK)

Kontaktdaten:

--- ---
Gymnasium Fridericianum
Weinbergstr. 1a
07407 Rudolstadt

Weitere Möglichkeiten: